Wetterbericht…

Sonntag, 29. Mai

Der Tag hat so begonnen, wie vom Wetterbericht angekündigt: sonnig. In der Früh war tatsächlich fast keine Wolke am Himmel, also war klar, dass wir am Vormittag als erstes auf die Skisprungschanze Holmenkollen müssen. Mit Bus und Bahn war die Anfahrt auch kein Problem, der Bus hält zum Glück direkt am Campingplatz. Der Blick von dort oben war dann auch wirklich die Anfahrt wert – auch, wenn sich bis wir dort waren wieder etliche Wolken am Himmel gezeigt haben. Der Blick über Oslo war frei und das ganze Hafengelände lag sogar in der Sonne – was will man mehr.

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Skulpturenpark


Im Anschluss ging es weiter zum bekannten und wirklich sehenswerten Skulpturenpark. Da es überwiegend sonnig war haben außer uns den Sonntag natürlich noch viele andere genutzt um den Tag dort zu verbringen, entsprechend voll war es dann auch – wobei man trotzdem überall hingekommen ist und mit etwas Geduld auch an seine Fotos. Während unseres Besuchs im Park sind wir schon durch laute Schiffshupen aufgeschreckt worden, die garantiert in ganz Oslo auch in den Kellern noch gut zu hören waren.
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Queen Mary 2 & Festung


Das Wetter hat sich am Nachmittag leider zunehmend verschlechtert und entgegen des Wetterberichts hat es auch immer wieder geregnet. Natürlich waren wir auf Regen nur für Notfälle ausgerüstet – das kommt davon wenn man auf den Wetterbericht hört. Zumindest sind wir dann trotz Regenschauer zu Fuß über das Schloss wieder Richtung Innenstadt gelaufen. Auf dem Weg dorthin ist uns schon aufgefallen, dass man über den Häuserdächern immer wieder Schiffsschornsteine sehen konnte. Um damit die ohnehin recht hohen Gebäude am Hafen zu überbieten musste es schon etwas größeres sein, also haben wir unsere Stadtbesichtigung unterbrochen und sind stattdessen zum Hafen gelaufen.
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Nationaltheater


Bereits an der Festung hat man gesehen, dass irgendein deutlich größeres Schiff als sonst die Sicht zum Hafen versperrt – am Tag zuvor lag die Aida am Kai, die ist von der Festung aus nicht wirklich großartig aufgefallen. Als man dann vorne angekommen ist hat man weit über sich den Schriftzug „Queen Mary 2“ gesehen – die Größe des Schiffs war wirklich beachtlich, vor allem auch im Bezug zu den umliegenden großen Gebäuden. Wir haben dann den Abend damit verbracht an der Festung einen Regenunterschlupf zu suchen und darauf zu hoffen, dass das Schiff bald ausläuft – schließlich will so etwas auch gesehen werden. Um 18 Uhr war es dann tatsächlich soweit und das Schiff hat sich mit drei ohrenbetäubenden Hupsignalen von Oslo verabschiedet. Leider waren wir bis dahin so naß und frierend, dass wir ins erstbeste Lokal gegangen sind und dort zu Abend gegessen haben.

In Oslo hatten wir mit dem Essen bisher sogar wirklich Glück. Gestern gab es bei mir einen wirklich leckeren Burger für gut 20 Euro und heute einen Krabbensalat für ebenfalls 20 Euro – wenn man sich erstmal an die norwegischen Preise gewöhnt hat kommt einem das wirklich günstig vor! 🙂

Museumsinsel

Samstag, 28. Mai

Nachdem der gestrige Wetterbericht für heute Nachmittag Regen in Oslo angekündigt hat haben wir auf diesen gehört und von Haus aus die Museen auf die Tagesordnung gesetzt. Am Vormittag hieß es also erstmal mit dem Bus in die Stadt fahren um sich die Oslo-Karte zu besorgen. Der Hauptbahnhof und die Touristeninfo waren schnell gefunden und die Karte nach etwas Wartezeit auch besorgt. Immerhin sind damit alle öffentlichen Verkehrsmittel (inkl. der Fähren auf die die andere Seite von Oslo) sowie die Museen kostenfrei.

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ehemaliger Klassenraum


Zuerst ging es in das Kulturhistorische Museum, welches mich in den Innenräumen nicht so sehr interessiert hat, obwohl es wirklich schön gemacht war. Dafür gab es draußen ein riesiges Freilichtmuseum mit der norwegischen Lebensweise in den verschiedenen Zeiten. Dort war es sehr interessant gemacht und auch sehr schön angelegt. Die Dörfer von damals wurden inkl. Bauernhöfe, Bäcker, usw. komplett aufgebaut – natürlich gab es dort auch eine Stabkirche und extra für Betty gibt es wieder Fotos aus dem Innenraum. 😉
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Wikingerschiff


Als nächstes war das Wikingermuseum an der Reihe, welches auch sehr empfehlenswert ist. Obwohl es nicht sonderlich groß ist sind die Ausstellungsstücke auf alle Fälle sehenswert. Imposant sind auch die Wikingerschiffe, die es dort zu bestaunen gibt – die Größe von den Booten war schon beachtlich. Passend zu den Wikingerschiffen ging es im Anschluss ins Flam-Museum, in welchem das Expeditionsschiff von Amundsen ausgestellt ist und begangen werden kann. Das Museum ist um das komplette Schiff herumgebaut, was dann auch die etwas eigenartig dreieckige Form des Gebäudes erklärt.

Am Abend war noch kurz ein Besuch der Oper – oder besser gesagt dem Gebäude als solches angesagt, bevor es nach einem Abendessen wieder zurück zum Campingplatz ging. Die Oper ist sehr faszinierend, muss aber auf alle Fälle bei Sonnenschein nochmals nachgeholt werden, da der weiße Marmor dann vermutlich noch besser zur Geltung kommt.

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Fram


Immerhin lassen sich auch nach einem Tag Oslo schon etliche Unterschiede zwischen Norwegen und Deutschland erkennen – zumal diese sich in jeder Stadt wiederholt haben:
– In Norwegen gibt es wenig Ampeln, dafür unzählige Kreisverkehre (sogar in Tunneln) und alle paar Meter einen Zebrastreifen
– es ist üblich, dass man im Bus von der Lieblingsmusik des Fahrers beschallt wird (heute Abend hatten wir wohl einen Türken als Fahrer)
– es gibt hier viel mehr Blitzer als in Deutschland, auf die aber freundlicherweise meistens vorher über gut sichtbare Schilder hingewiesen wird.
– Norwegische Frauen sind eindeutig kälteresistenter und standfester als deutsche Frauen. Wir haben heute trotz Jacke gefroren, trotzdem gibt es hier noch reichlich Frauen die im Mini und knappen Oberteil unterwegs sind. Außerdem sind High Heels ganz groß angesagt und dort nach dem Motto „je höher desto besser“. Es ist immer wieder erstaunlich zu sehen auf welchen Schuhen man, bzw. Frau noch laufen kann.

Oslo

Freitag, 27. Mai

Nachdem die Nacht recht ruhig war und sich auch keiner ausgesperrt hat konnten wir am Vormittag ganz normal loslegen und sind erstmal zu 6000 Jahre alten Felszeichnungen in der Nähe von Lillehammer gefahren – fand ich jetzt eher unspektaktulär, aber zumindest gesehen hat man sie mal. Danach wollte ich mir dann doch noch die Olympiastätten in Lillehammer ansehen, also sind wir dorthin gefahren und ich bin auch tatsächlich die fast 1000 Stufen zur Schanze hinauf gestiegen, wovon man dann einen schönen Überblick über Lillehammer hatte.

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Kathedrale aus Glas


Am frühen Nachmittag sind wir dann Richtung Hamar aufgebrochen, was auf dem Weg nach Oslo lag. Dort gab es einmal die damalige Olympia-Eishalle zu sehen, deren Dach die Form eines umgedrehten Wikingerschiffs hat und außerdem noch die Kathedrale aus Glas. Die ursprüngliche Kathedrale, deren Mauerreste dort noch stehen stammen aus 1200. Im 15. Jahrhundert wurde diese dann aber während des 7-jährigen Krieges zerstört und nur die Mauerreste blieben erhalten. Heute ist das ganze mit einer riesigen Glaskuppel überdacht und wird wieder genutzt.
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Sprungschanze in Lillehammer


Im Anschluss ging es auf direktem Weg weiter nach Oslo, auf dem Weg lagen nicht wirklich viele Campingplätze, also war es so am einfachsten. Leider war die Straße E6 in einigen Bereichen komplett gesperrt und man musste durch die ganzen Dörfer fahren, was sich dann etwas in die Länge gezogen hat – aber immernoch besser als in der Gegenrichtung, wo der Stau viele Kilometer lang war (vermutlich durch den Feierabendsverkehr aus Oslo heraus).

Die nächsten 5 Tage ist nun Oslo angesagt, also reichlich Zeit für Museen, Parks und all die anderen Sehenswürdigkeiten ohne Stress machen zu müssen bevor es nächste Woche Donnerstag auf die Fähre Richtung Kiel geht. Sehr angenehm ist auch, dass das Wohnmobil stehen bleiben kann und man alles mit öffentlichen Verkehrsmitteln erledigen kann. 🙂

Lillehammer & eine kurze Nacht…

Donnerstag, 26. Mai

Nachdem ich den gestrigen Blog abgeschickt hatte haben wir vor unserem Wohnmobil tatsächlich Elche entdeckt, also richtige echte lebende große Elche! 🙂 Erst sind sie uns nicht großartig aufgefallen, weil sie sich auf einer Pferdekoppel aufgehalten haben – erst als wir gesehen haben, dass die aus dem Stand über die dortigen Zäune springen ist uns aufgefallen, dass das nicht die normalen Pferde sein können.

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ein richtiger Elch


Mit dem großen Teleobjektiv, das einen halben Meter lang ist, aus dem Wohnmobil zu fotografieren ist natürlich schwierig, also habe ich mir eine Jacke geschnappt und bin raus in die Kälte um mich vorsichtig den Elchen zu nähern. Tanja ist mit ihrem Fernglas im warmen Wohnmobil geblieben – nur leider nicht allzu lange. Sie hat ihr Fernglas genommen und ist ebenfalls raus – hinter sich natürlich die Türe zugeschlagen und den Schlüssel (das wiederum ist nicht so natürlich) im Wohnmobil liegen lassen… Nun standen wir also draußen und der Schlüssel war im warmen, aber dummerweise abgesperrten Wohnmobil – um kurz vor Mitternacht auf einem Campingplatz abseits jeglicher Zivilisation und als einzige Camper auf dem ganzen Platz. Zum Glück hatte sie zumindest ihr Handy dabei und ich zufällig meinen Geldbeutel mit der ADAC-Karte in der Jacke. Nach etlichen Versuchen sind wir in irgendeiner Auslandsabteilung des ADAC rausgekommen, der uns dann beim entsprechenden Norwegischen Dienst NAF jemanden im nächsten Ort gesucht hat, der uns helfen kann. Leider war der nächste Ort eine Autostunde entfernt, bis also jemand kam der uns über Luftkissen das Seitenfenster soweit aufmachen konnte, dass wir an den dort liegenden Schlüssel kommen konnten war es irgendwann kurz vor 2. Immerhin hat sich nun die ADAC-Mitgliedschaft gelohnt, sonst hätte der „Spaß“ erheblich mehr als nur etwa 15 Euro gekostet und außerdem weiß ich nun, dass es hier erst nach Mitternacht halbwegs dunkel ist (wenn auch nicht so richtig) und um 2 Uhr wird’s dann schon wieder hell. Die dritte Erkenntnis war, dass es in der Gegend tatsächlich Moschusochsen gibt, zumindest hat der NAF-Fahrer an dem Tag einen gesehen…
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Aussichtsplattform am Rondane-Nationalpark


Nach der vergleichsweise kurzen Nacht, in der es dafür das erste Mal seit langem weder geregnet noch gestürmt hat, sind wir am Vormittag dann gleich zum Rondane-Nationalpark aufgebrochen. Zum Glück hat das Wetter mitgespielt und man konnte zwei Stunden dort herumlaufen. Kaum am Wohnmobil zurückgekommen hat sich auch der Regen nicht länger zurückhalten können – aber solange man fährt ist es ja nicht sooo schlimm. Unterwegs ist mir wieder aufgefallen, wie schnell es hier geht, dass man vom Frühling mit grünen Bäumen und blühenden Blumen innerhalb nichtmal einer Fahrminute plötzlich wieder mitten im Winter bei Schnee und Kälte ankommt.
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Stabkirche von Ringebu


Im Schnee wollten wir den Abend dann doch nicht verbringen, also sind wir weitergefahren zur Stabkirche in Ringebu, welche auch sehr schön ist – diesmal habe ich sogar vorher nach den Öffnungszeiten geschaut und wir sind tatsächlich hineingekommen. Wundersamerweise wurde die Kirche auch nicht gerade renoviert oder war sonstwie zum fotografieren ungeeignet. Lediglich das Fotografieren drinnen war untersagt – aber nachdem außer uns keiner drinnen war…
Zum Campen sind wir noch weitergefahren bis Lillehammer, wo wir die Nacht verbringen werden bevor es morgen nach Oslo weitergeht, wo wir dann die nächsten Tage verbringen wollen. Der Wetterbericht für dort ist recht gut, es besteht also die Hoffnung auch noch etwas Sonne abzubekommen. 🙂

im Hochland

Mittwoch, 25. Mai

Das Wetter heute vormittag hat für die Aussicht über Trondheim leider nicht mitgespielt, es hat ziemlich geregnet und ringsherum waren mehr Wolken als sonst etwas zu sehen. Leider hat sich das Wetter auch bis zum frühen Nachmittag so gehalten und auf unserer Fahrt Richtung Süden war es keine wirkliche Verlockung das warme Wohnmobil zu verlassen.

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Moschusochsen


Immerhin wurde es je weiter wir in den Süden kamen auch trockener und die Sonne hat sich öfter gezeigt. Bis wir am Dovrefjell Nationalpark angekommen sind war das Wetter bereits recht annehmbar und man konnte draußen auch etwas herumlaufen. Moschusochsen haben wir zwar keine gesehen, dafür aber jede Menge Moose und Flechten. Hier oben merkt man den großen Unterschied zu Trondheim und den anderen Küstenregionen, die Vegetation ist gerade erst ganz langsam am kommen und die Bäume haben bestenfalls kleine grüne Knospen.
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Flechten

In den sonnengeschützten Lagen liegt hier auch noch überall Schnee – der Frühling hat also noch nicht richtig losgelegt. Dagegen war an der Küstenregion schon überall alles am blühen und schön grün.

Heute Abend sind wir bis zum nördlichen Ende des Rondane Nationalparks gekommen, welchen wir dann morgen genauer anschauen werden. Das Wetter ist inzwischen ganz gut geworden, es ist zwar ziemlich frisch draußen dafür aber überwiegend sonnig.