Donnerstag, 26. Mai
Nachdem ich den gestrigen Blog abgeschickt hatte haben wir vor unserem Wohnmobil tatsächlich Elche entdeckt, also richtige echte lebende große Elche! 🙂 Erst sind sie uns nicht großartig aufgefallen, weil sie sich auf einer Pferdekoppel aufgehalten haben – erst als wir gesehen haben, dass die aus dem Stand über die dortigen Zäune springen ist uns aufgefallen, dass das nicht die normalen Pferde sein können.
Mit dem großen Teleobjektiv, das einen halben Meter lang ist, aus dem Wohnmobil zu fotografieren ist natürlich schwierig, also habe ich mir eine Jacke geschnappt und bin raus in die Kälte um mich vorsichtig den Elchen zu nähern. Tanja ist mit ihrem Fernglas im warmen Wohnmobil geblieben – nur leider nicht allzu lange. Sie hat ihr Fernglas genommen und ist ebenfalls raus – hinter sich natürlich die Türe zugeschlagen und den Schlüssel (das wiederum ist nicht so natürlich) im Wohnmobil liegen lassen… Nun standen wir also draußen und der Schlüssel war im warmen, aber dummerweise abgesperrten Wohnmobil – um kurz vor Mitternacht auf einem Campingplatz abseits jeglicher Zivilisation und als einzige Camper auf dem ganzen Platz. Zum Glück hatte sie zumindest ihr Handy dabei und ich zufällig meinen Geldbeutel mit der ADAC-Karte in der Jacke. Nach etlichen Versuchen sind wir in irgendeiner Auslandsabteilung des ADAC rausgekommen, der uns dann beim entsprechenden Norwegischen Dienst NAF jemanden im nächsten Ort gesucht hat, der uns helfen kann. Leider war der nächste Ort eine Autostunde entfernt, bis also jemand kam der uns über Luftkissen das Seitenfenster soweit aufmachen konnte, dass wir an den dort liegenden Schlüssel kommen konnten war es irgendwann kurz vor 2. Immerhin hat sich nun die ADAC-Mitgliedschaft gelohnt, sonst hätte der „Spaß“ erheblich mehr als nur etwa 15 Euro gekostet und außerdem weiß ich nun, dass es hier erst nach Mitternacht halbwegs dunkel ist (wenn auch nicht so richtig) und um 2 Uhr wird’s dann schon wieder hell. Die dritte Erkenntnis war, dass es in der Gegend tatsächlich Moschusochsen gibt, zumindest hat der NAF-Fahrer an dem Tag einen gesehen…
Nach der vergleichsweise kurzen Nacht, in der es dafür das erste Mal seit langem weder geregnet noch gestürmt hat, sind wir am Vormittag dann gleich zum Rondane-Nationalpark aufgebrochen. Zum Glück hat das Wetter mitgespielt und man konnte zwei Stunden dort herumlaufen. Kaum am Wohnmobil zurückgekommen hat sich auch der Regen nicht länger zurückhalten können – aber solange man fährt ist es ja nicht sooo schlimm. Unterwegs ist mir wieder aufgefallen, wie schnell es hier geht, dass man vom Frühling mit grünen Bäumen und blühenden Blumen innerhalb nichtmal einer Fahrminute plötzlich wieder mitten im Winter bei Schnee und Kälte ankommt.
Im Schnee wollten wir den Abend dann doch nicht verbringen, also sind wir weitergefahren zur Stabkirche in Ringebu, welche auch sehr schön ist – diesmal habe ich sogar vorher nach den Öffnungszeiten geschaut und wir sind tatsächlich hineingekommen. Wundersamerweise wurde die Kirche auch nicht gerade renoviert oder war sonstwie zum fotografieren ungeeignet. Lediglich das Fotografieren drinnen war untersagt – aber nachdem außer uns keiner drinnen war…
Zum Campen sind wir noch weitergefahren bis Lillehammer, wo wir die Nacht verbringen werden bevor es morgen nach Oslo weitergeht, wo wir dann die nächsten Tage verbringen wollen. Der Wetterbericht für dort ist recht gut, es besteht also die Hoffnung auch noch etwas Sonne abzubekommen. 🙂
3 Kommentare
*hihi…..die Kirchenfotos machst du sicherlich für die Kunsthistorikerin *freu…..vielen lieben Dank für die tollen Fotos und den tollen Blog….ich les‘ ihn wirklich fast täglich…..
freu mich auf Leipzig und vor allen Dingen auf den Donnerstag Abend!!!!
Weiterhin gutes Wetter und angenehme Reise!
Autor
Stimmt, die Kirchenfotos habe ich für die Kunsthistorikerin gemacht – wusste doch, dass du die Fotos gerne hättest. 🙂 In Leipzig kann ich dir ja dann ganz ausführlich berichten – dort haben wir reichlich Zeit dafür. 😉
Liebe Grüße,
Martin
Hallo, na, aller guten Dinge sind 3 – Strom, Kleiderschrank, ausgesperrt – da kann ja jetzt nichts mehr passieren und es hat letztlich ja doch immer wieder eine Lösung gegeben. Wiederum hat es Spass gemacht, Deinen gestrigen Tagesbericht zu lesen. Für die Weiterfahrt nach Oslo gute Fahrt und vor allem gutes Wetter!! Hier in DAH alles ok.