Aurora Borealis

Der Tag heute hat nicht ganz so freundlich begonnen wie vom Wetterbericht ursprünglich angekündigt, eigentlich sollte es heute richtig schön sonnig werden, davon war am Morgen allerdings noch nicht viel zu sehen. Im Gegenteil, in der Nacht hat es entgegen jeglicher Ankündigung noch einige Zentimeter Neuschnee gegeben – aber da hatten wir natürlich nichts dagegen.

ein echter norwegischer Wolf :-)

ein echter norwegischer Wolf 🙂

Wir sind trotzdem wie geplant Richtung Narvik zum Polar Park aufgebrochen – am Wochenende hätten wir es zeitlich nicht mehr geschafft. Die Fahrzeit für die 200 Kilometer war mit ca. 2,5 Stunden angegeben, aufgrund der tollen tief verschneiten Landschaft haben wir dann aber doch fast 4 Stunden gebraucht. Zum fahren ging es dank der Spikes an den Reifen sehr gut, obwohl keine der Straßen geräumt waren. Noch nichtmal die große E6, welche sich vom Süden bis nach Kirkenes ganz im Nordosten hinzieht war geräumt oder gestreut – für was auch, es sind ja ohnehin alle mit Spikes unterwegs und somit auf keine geräumten Straßen angewiesen.
Im Polar Park angekommen war es zwar überwiegend bewölkt, ab und zu hat sich aber – wie auch schon während der Fahrt – die Sonne blicken lassen. Der Park ist super schön in die Landschaft eingebettet, man muss aber aufgrund der riesigen Gehege schon etwas Geduld mitbringen. Nach einigem Suchen haben wir immerhin Luchs, Polarfuchs, Elch, Wolf, Vielfraß, Moschusochse und Rentiere vor die Linse bekommen. Tina ist an der Schneehöhe teilweise etwas verzweifelt: auf dem Weg zu den Zäunen ist sie jedesmal bis zur Hüfte im Schnee eingebrochen und hatte zunehmend Mühe da wieder raus zu kommen. Ich bin ebenfalls immer bis zum Zaun gelaufen, aber kein einziges Mal eingebrochen.
Blick von unserer Hütte

Blick von unserer Hütte

Gegen halb vier haben wir uns dann auf den Rückweg gemacht. Das Wetter hat in Richtung Norden zunehmend aufgerissen und am frühen Abend konnte man tatsächlich das erste mal ein ganz leichtes Nordlicht ausmachen – das sich allerdings erst auf dem Foto so richtig zu erkennen gegeben hat.
Ich wollte dann noch ungeplant nach Tromsø weiterfahren um dort vom Aussichtsberg vielleicht eine bessere Sicht zu haben. Tina war davon nicht sonderlich angetan und hat auch am Fjellheisen selbst noch überlegt unten auf mich zu warten bis ich wieder zurück komme. Letztendlich ist sie dann doch mit raufgefahren und hat es keinesfalls bereut. Die anfänglich schachen Nordlichter sind zunehmend stärker geworden und waren schnell auch mit bloßem Auge nicht zu übersehen. Wir sind dann kurz nach 10 wieder nach unten gefahren und zurück zu unserer Hütte. Auch hier konnten wir noch tolle Fotos von extrem starken Nordlichtern machen – diese sind nun schon seit Stunden am Himmel zu beobachten, mal eher schwach und wenige Minuten später ausgesprochen kräftig leuchtend zu sehen und über den ganzen Himmel verteilt – wir haben es also geschafft und haben die berühmten Nordlichter zu Gesicht bekommen! 🙂 🙂 🙂

ein kleiner Umweg

imageDas Wetter hat heute wie angekündigt mit schönstem Wetter, sprich wolkenlosem Himmel angefangen. Um nicht immer die gleiche Strecke nach Tromsø zu nehmen wollten wir heute von der anderen Seite in die Stadt reinfahren. Der Karte nach zu urteilen sah das auch garnicht so wild aus, man fährt eben den Fjord bis zum Ende aus und auf der anderen Seite wieder rauf – prompt hat sich die Strecke dann aber von etwa 30 Kilometer auf über 200 Kilometer verlängert. Landschaftlich hat sich die Strecke aber auf alle Fälle gelohnt, überall gab es wieder die schönen schneebedeckten Berge und zahlreiche vereiste Wasserfälle an den Felsen zu sehen. Der Himmel hat dann zwar doch noch zugezogen, alles in allem war es aber wirklich in Ordnung.
In Tromsø sind wir dann mit der Fjellban auf den Aussichtsberg hinauf gefahren – zuletzt waren wir dort im vergangenen Juli zur Mitternachtssonne. Der Ausblick von dort über die verschneite Stadt und die unzähligen Lichter ist aber mindestens genauso schön. Diesmal ist es dann aber doch ziemlich ungemütlich kalt geworden, man war dann froh sich im Auto wieder aufwärmen zu können.
Auf dem Rückweg haben wir es dann noch zum Abendessen zu Peppes Pizza geschafft, dank des dort vorhandenen kostenlosen WLANs sind nun auch die beiden letzten Artikel mit Fotos ausgestattet.

Hundeschlitten & Rentiere

Eigentlich wollte ich heute berichten, dass der gestrige Regen garnicht sooo schlecht war, dadurch ist nämlich der Schnee hier, der trotz allem noch über einen halben Meter liegt, so steinhart geworden, dass man problemlos darauf laufen kann ohne auch nur leicht einzusinken. Tina hat es heute aber natürlich trotzdem geschafft sich eine Stelle zu suchen wo das noch klappt um dann den Fuß nur noch mit Mühe herauszubekommen… 🙂

Ein echtes norwegisches Rentier :-)

Ein echtes norwegisches Rentier 🙂

Das Wetter war heute wesentlich besser gegenüber gestern, in der Früh war es noch bewölkt, aber trocken, gegen den späten Vormittag hat es dann aufgerissen und die Sonne kam zum Vorschein. Wir haben das gute Wetter genutzt und sind mit dem Auto an unserem Fjord entlang gefahren bis Sommerøy, das ist eine kleine Insel im Atlantik, die über eine schmale Brücke auch mit dem Auto zu erreichen ist. Auf dem Weg dorthin sind wir endlich den ersten freilaufenden Rentieren begegnet, es gibt sie also wirklich in Norwegen und diesmal hat es sogar mit den Fotos geklappt! 🙂
Die Straße nach Sommerøy war teilweise noch ziemlich glatt, dank Spikes in den Reifen ging die Fahrt aber recht gut. Die Insel selbst war fast Schneefrei, da macht sich dann doch der warme Golfstrom bemerkbar. Die Gegend an sich war aber wirklich sehenswert: ringsherum die schneebedeckten Berge, gefrorene Wasserfälle, gefrorene Flüsse und auf der Insel noch super schöne Sandstrände.
Auf der Rückfahrt haben wir auch noch etliche Hundeschlitten in der Landschaft gesehen, was Tina mit dem Ausruf ‚Schlitten!, Schlitten!, Schlitten!, Schlitten!, Hunde!, Hunde!, Hunde!, Hunde!!!!‘ offensichtlich sehr gefreut hat.
Sommerøy

Sommerøy

Wirklich achten muss man hier tatsächlich auf die Tagesplanung, die Sonne kommt gegen halb 10 zum Vorschein und beginnt um drei wieder unterzugehen und um vier ist es dann schon wieder Nacht – man hat also nur begrenzte Zeit zur Verfügung. Da man das aber weiß kann man seine Pläne ganz gut darauf abstimmen. Außerdem wird der Urlaub wesentlich erholsamer, da man allein aufgrund der Tageszeiten ausgebremst wird. Im Sommer hatte man doch immer das Verlangen so viel wie möglich herum zu kommen und den Tag auszunutzen – bei 24 Stunden Tageslicht wird das manchmal ganz schön anstrengend.
Morgen und übermorgen soll es hier richtig schön werden, also sonnig und etwa minus vier Grad kalt. Deshalb werden wir morgen auf den Aussichtsberg von Tromsø fahren um von dort die Stadt zu fotografieren – diesmal ohne Mitternachtssonne, dafür aber mit Schnee. Übermorgen geht es dann in den Polar-Park zwischen Tromsø und Narvik, dieser soll landschaftlich sehr schön sein und mit etwas Glück bekommt man die wichtigsten nordnorwegischen Tiere zu Gesicht, also Rentiere, Elche, Wölfe, Bären, Vielfraße und Otter.

Ich bin wieder online!

Sonnenaufgang

Sonnenaufgang

Zu aller erst das Wichtigste: ich bin wieder online! Vielen Vielen Dank Eva, dass du dich durch meinen Saustall gewühlt hast und tatsächlich die PUKs zu iPhone und iPad gefunden hast!!! So ganz ohne Internet ist es dann doch Mist, schon alleine, weil der Wetterbericht momentan nicht ganz unwichtig ist.
Als wir gestern hier angekommen sind hatten wir unter Null Grad und es war überall wahnsinnig viel Schnee – auch auf den Straßen. Heute Nacht ist die Temperatur über Null Grad gestiegen und die Straßen hier waren von einer mehrere Zentimeter dicken Eisschicht überzogen. Tina hat sich dann nicht mehr wirklich fahren getraut, ich hab’s versucht – wir mussten schließlich trotz allem die guten 30 Kilometer nach Tromsø fahren um etwas zum Essen zu kaufen. Zuerst haben wir versucht in die entgegengesetzte Richtung zu fahren, um schöne Fotopunkte für die nächsten Tage zu finden – das hatten wir dann recht schnell aufgegeben. Selbst bei langsamer Geschwindigkeit ist das Auto teilweise selbst außerhalb von Kurven allein aufgrund des Straßengefälles ins Rutschen gekommen. Also doch besser auf ‚direktem‘ Weg in die Stadt – was bei der Strecke schwierig genug war.
Doofes Foto

Doofes Foto

Innerhalb von Tromsø kann man mit dem Auto nicht sonderlich weit fahren – man wird mehr oder weniger direkt ins Parkhaus der Stadt geleitet, was wirklich faszinierend war. Wir waren schon von dem kleinen Kreisverkehr mitten im Berg in Trondheim letztes Jahr begeistert, aber der war gegenüber der Streckenführung hier geradezu lächerlich. Der komplette Berg der Insel, auf dem die Stadt liegt ist untertunnelt mit diversen Kreisverkehren, Abfahrten und vor allem einem riesigen Parkhaus mit etlichen Ein/Ausgängen zu verschiedenen Standpunkten in der Stadt. Überall sieht man an den Seiten den blanken ungeschliffenen Felsen, wodurch einem erst so richtig bewusst wird, dass man sich inmitten eines Berges befindet.
Die Gehwege in der Stadt waren teilweise genauso gefährlich glatt wie auch schon die Straßen – da hat auch das streuen nicht wirklich etwas geholfen. Aber die Norweger sind natürlich auch auf so etwas vorbereitet und in den Sportläden findet man ganz leicht Spikes, die man sich unter die Schuhe schnallt – damit ging es dann schon etwas besser. Nachdem wir uns dann auch noch mit Essen versorgt hatten ging es wieder zurück zur Unterkunft.
Die Fahrt selbst war immerhin ausgesprochen lehrreich, ich weiß nun, dass links nicht immer links und rechts nicht immer rechts ist – zumindest wenn es nach Tina geht. Ebenso habe ich von ihr gelernt, dass unser Auto auf einer schneebedeckten Straße einen viiieeel größeren Wendekreis hat als es auf einer schneefreien Straße der Fall ist. Die falschen Angaben zur Strecke lasse ich mal besser unter den Tisch fallen. 🙂
Inzwischen hat es übrigens aufgehört zu regnen und der Wetterbericht sagt für die folgenden Tage überwiegend schönes, aber wieder kaltes Wetter an – es dürfte also noch Schnee erhalten bleiben: sehr schön!
Unsere Hütte liegt ausgesprochen ruhig, nur wenige Meter über dem Fjord mit freier Sicht über diesen. Gestern Abend konnten wir hier tatsächlich schon sehr schwache Nordlichter beobachten – wenn es in den nächsten Tagen kälter und klarer wird dürften sich da noch deutlich mehr zeigen. Desweiteren bekommen wir hier Nachts bis vor die Türe Besuch von Rentieren und Elchen. Bisher konnten wir sie leider nur hören, aber nicht sehen – sehen konnten wir nur ihre Hinterlassenschaften in großer Zahl.
Heute Abend ist nichts mehr geplant – jetzt um halb vier wird es auch schon recht dunkel. Vielleicht ergeben sich nachher noch ein paar Nachtaufnahmen von der Terrasse aus über den Fjord hinweg.
Morgen warten wir erst einmal ab, wie sich die Straßenverhältnisse bis dahin entwickeln – langweilig wird es uns bestimmt nicht werden. 🙂

PS: eigentlich würde ich ja gerne Fotos in den Beitrag einfügen, aber die Internetverbindung hier draußen ist so extrem langsam, dass der Fotoupload nicht funktioniert. Sobald ich wieder irgendwo ein WLAN-Netz zur Verfügung habe werden Fotos nachgereicht, bis dahin gibt es leider nur Text – was aber besser ist als nichts. 🙂

Angekommen im Norden

Das Wetter war heute morgen in Oslo immerhin trocken und gegen Mittag haben sich sogar ein paar blaue Flecken am Himmel gezeigt. Um 14 Uhr ging dann unser Flug – diesmal auf die Minute pünktlich. Der Sonnenuntergang über den Wolken kam dann gegen halb 4 ziemlich schnell und als wir in Tromsø um 4 gelandet sind war es schon mehr oder weniger finster. Allerdings hatten wir Glück und die Wolkendecke über Tromsø war ziemlich löchrig, so, dass man die winzigen schneebedenkten Inseln im Atlantik und natürlich auch die tief verschneiten Berge im Umland sehen konnte. Durch den Landeanflug wirken die Berge noch beeindruckender, da man natürlich schon recht tief unten ist.

Blick aus der Hütte

Blick aus der Hütte

Bestellt hatten wir bei Europcar eigentlich einen kleinen VW-Golf, bekommen haben wir nun einen großen Shawan, da kleinere Autos nicht mehr verfügbar waren – aber auch damit lässt es sich gut fahren. Auf dem Weg zur Hütte haben wir uns unterwegs noch mit diversen Fischsalaten eingedeckt, die große und auch gute Auswahl gibt es in dem Bereich schließlich in Deutschland nicht. Die Hütte haben wir dank Navi sofort gefunden, sie ist zwar einfach, aber völlig ausreichend. Ein Wohnraum, zwei Schlafzimmer und ein kleines Badezimmer – und vor allem ist sie schön warm. Wie hier üblich lässt sie sich nicht abschließen, das scheint aber auch nicht nötig zu sein – das Einbruchrisiko hält sich hier in Grenzen. 🙂 Trotz der Dunkelheit konnten wir zumindest schon erkennen, dass der Blick aus der Hütte super ist – der Fjord vor uns ist unverbaut und gegenüber sieht man die Berge.
Leider hat sich mein Handy geweigert nach dem Flugmodus wieder ein Netz zu finden, beim Versuch das Handy aus und wieder einzuschalten habe ich die Fehlversuche der PIN-Eingabe überschritten, so, dass ich nun erstmal kein Internet habe – der Blog wird also nur dann veröffentlicht, wenn ich zufällig in Tromsø ein frei zugängliches WLAN finde, oder meine Kollegin Eva sich erfolgreich in meinem Saustall Zuhause zurechtfindet und mir die PUK ans Handy von Tina schicken wird…