Bergen

Samstag, 14. Mai
Den Campingplatz in Lærdal haben wir heute recht pünktlich am Vormittag verlassen und sind dann auf direktem Weg Richtung Bergen aufgebrochen. Gegen 15 Uhr sind wir dann an unserem geplanten Campingplatz 20 Kilometer östlich von Bergen angekommen. Nachdem es gestern

20110515-073908.jpg

Bergen

Nacht durchgehend kräftig geregnet hat ließ der Regen in der Früh nach und tagsüber war das Wetter dann deutlich besser wenn auch nicht richtig sonnig.
Der Campingplatz hier liegt recht schön direkt an einem Fluss, leider ist man mit dem Bus und der anschließenden Bahn aber auch eine Stunde in die Innenstadt von Bergen unterwegs.

Dass sich die Sehenswürdigkeiten von Bergen nicht an einem Nachmittag abhandeln lassen war recht schnell klar, deshalb wird der Nationalfeiertag am 17. Mai nun doch in Bergen verbracht. Für die Stadt verbleiben somit immerhin dreieinhalb Tage – wobei man es hier sicher noch viel länger aushalten kann. Wir waren heute gegen halb 5 in Bergen und haben zumindest schonmal kurz „hineingeschnuppert“ – mir gefällt die Stadt ausgesprochen gut (obwohl es nach einer Stunde Trockenheit dann kräftig und dauerhaft geregent hat – und noch tut)! Im Gegensatz zu Stavanger gibt es hier viele alte Häuser ohne, dass diese auf so engem Raum stehen würden. Man hat hier einfach viel Platz mit einer richtigen Fußgängerzone und auch in der Innenstadt noch unheimlich viel Grün. Mit dem Ausflug auf zwei Aussichtsberge, dem Aquarium, dem Naturwissenschaftlichen Museum, natürlich Brygge und

20110515-074037.jpg

Die Brygge-Häuser sehen nicht nur schief aus, sie sind es auch!

viiiieeeelen weiteren Sehenswürdigkeiten lässt es sich hier sicher sehr lange aushalten. Um die nächsten Tage nicht ständig in der Bahn zu sitzen werden wir morgen Früh mit dem Campingwagen auf einen Parkplatz in Bergen umziehen – dann zwar ohne Strom, Dusche und WC, dafür aber in Gehreichweite ins Zentrum (immerhin funktioniert unser Strom wieder und der Akku sollte zwei Tage ohne Stromnetz überstehen). Zumal am 17. Mai hier die öffentlichen Verkehrsmittel recht eingeschränkt fahren und man schwer in die Stadt kommen wird.

Ein Erfolgserlebnis heute Abend war auch die Suche nach einem brauchbaren Restaurant: das hat in der Innenstadt keine Minute gedauert und wir hätten noch etliche weitere interessante Lokalitäten gefunden – in Stavanger sind wir nach etwa einer Stunde vergeblicher Suche bei Mc Donalds gelandet…
Heute Abend gab es dafür einen leckeren gegrillten Lachs zum Essen – mit gut 30 Euro pro Person zwar alles andere als billig, aber schließlich sind das die norwegischen Preise (und eine kleine Cola war bei den 30 Euro auch noch dabei).

Die nächsten Tage wird also nicht viel gefahren, dafür das Stadtleben von Bergen genossen. 🙂

Bergen…

…ist auch bei Regen schön – hier bleibe ich…

öfter mal was neues…

Für heute war die Fahrt mit der Flåmban geplant, welche vom Meeresspiegel innerhalb einer Stunde auf immerhin über 800 Meter

20110513-105156.jpg

Fjordtour

hochfährt. Die Strecke ist bis auf ein winziges Stück in der Mitte zum passieren der entgegenkommenden Züge eingleisig und die Höchstgeschwindigkeit beträgt immerhin doch ganze 30 km/h. Kaum, dass wir die Tickets gekauft hatten sind wir neben der Haltestelle über einen Stand mit Fjordtouren gestolpert. Nachdem das Wetter so schön war haben wir uns also Mittags erstmal für gute zwei Stunden in ein Schnellboot begeben und sind durch den Auerlandsfjord und den Nærøyfjord gefahren. Unterwegs gab’s dann Seehunde zu sehen und natürlich jede Menge hoher schneebedeckter Berge direkt am Fjordrand – die Fahrt hat sich absolut gelohnt.
Auch die Fahrt mit der
20110513-105220.jpg

Flåmbahn

Flåmbahn war absolut sehenswert und die zwei Stunden gut investierte Zeit. Zurück waren wir dann gegen 17 Uhr und haben dann noch einen Abstecher zur bekannten Stabkirche in Borgund gemacht – leider war selbige von einem Gerüst eingekleidet, aber immerhin die Vorderseite hat man freundlicherweise noch freigelassen.
Den Abend haben wir nun auf einem Campingplatz direkt am Fjord in Lærdal verbracht. Leider ist der Platz recht voll und somit nicht so schön ruhig wie die letzten Plätze. Außerdem streikt seit heute Abend unsere Hauptstromversorgung – wir wissen leider nur nicht warum. Ich werde morgen also beim Verleiher anrufen und hoffen am Samstag jemanden zu erreichen. Der Kühlschrank kühlt zwar noch, das war es dann aber auch, das heißt wir haben weder Licht noch Wasser hier. 🙁

Streckenänderung

Wie schon geschrieben war der Campingplatz in Stavanger nicht sooo toll, da hatten wir zumindest schon deutlich schöner gelegene. Wir sind deshalb heute Vormittag gegen halb 11 dort aufgebrochen und wieder Richtung Bergen nach Norden gefahren. Bei der Überlegung der Route habe ich dann doch noch einiges geändert. Die usprüngliche


20110512-103311.jpg

Wasserfall

Planung war eigentlich ins Landesinnere bis Gol zu fahren und dann wieder ans Meer nach Bergen. Die Strecke nach Gol wäre zwar sicherlich reizvoll gewesen, liegt aber teilweise bei fast 1500 Meter Höhe, was ich mir mit dem Wohnmobil doch nicht antun will. Nun habe ich den Weg über Gol gestrichen und bin stattdessen direkt nach Flåm gefahren. Morgen geht’s dann erst zur Flåmbahn, danach zur Stabkirche in Borgund und auf dem Weg dorthin und zurück jeweils durch den Lærdaltunnel mit irgendwas um die 25 Kilometer Länge. Mal schauen wie weit wir dann bis zum Abend kommen. Sicherlich sind wir so nun aber deutlich schneller in Bergen als ursprünglich angenommen – wenn es sehr schnell geht bereits morgen Abend, ansonsten übermorgen. Bis zum 17. Mai in Bergen zu warten könnte fast etwas viel sein, deshalb werden wir in Bergen nur

20110512-103440.jpg

Troll

einen Tag bleiben um dann weiter zu fahren nach Ålesund, da wollten wir ohnehin ein paar Tage bleiben und dann sind wir zum 17. Mai eben dort – Hauptsache man bekommt den Nationalfeiertag in einer Stadt und nicht abgeschieden auf dem Land mit…
Der Tag selbst war heute relativ ereignislos, es gab ein paar sehr schöne Wasserfälle zu sehen, sowie den ein oder anderen schönen See und Fjord. Auffälliger waren heute die Fährüberfahren sowie häufigen Tunnel – ich glaube heute waren wir alles in allem etwa eine Stunde auf dem Wasser und mindestens zwei Stunden unter der Erde. So steil und lang wie die Tunnel teilweise in die Erde geführt haben hatten wir eigentlich mit dem baldigen erreichen des Erdkerns gerechnet – wie man sieht sind wir doch wieder herausgekommen. 🙂 Am Abend waren wir noch in einem Lokal eine Kleinigkeit essen: nachdem wir 20 Minuten auf das Essen gewartet haben hat sich die Bedienung entschuldigt und als Entschädigung jedem ein Eis zum Abschluss serviert. Bei den Versuchen sich zu verständigen hat sich herausgestellt, dass die Bedienung selbst 10 Jahre in Deutschland gelebt hat und perfekt Deutsch spricht.

Vom gestrigen Tag ist übrigens ein Muskelkater geblieben, aber immerhin kann ich die Beine noch benutzen… 😉

Hva heter „fix & fertig“ på norsk?

Genau so wie in der Überschrift fühle ich mich jetzt nämlich…

Das Wetter war heute morgen absolut perfekt, soll heißen es war schon in der Früh so warm, dass man es ohne Probleme kurzärmlig draußen aushalten konnte und der Himmel war strahlend blau. Wie erhofft hat das Wetter also tatsächlich mitgespielt und wir sind am frühen Vormittag mit dem Wohnmobil Richtung Preikestolen aufgebrochen – der von unserem Campingplatz etwa 10 Auto, bzw. Wohnmobil-Minuten entfernt lag.

Laut Plan sind auf dem Weg zu dem bekannten Felsvorsprung über dem Lysefjord etwa 350 Höhenmeter


20110512-085219.jpg

Preikestolen

zu überwinden (vom Parkplatz bis zum Felsen) – die Angabe auf den Informationstafeln war aber leider falsch, da wurde sicher eine Null bei der Angabe vergessen! Wobei ich der Meinung bin, dass auch 3500 Höhenmeter ziemlich untertrieben sind…
Der Weg an sich ist einmalig schön, es geht immer wieder durch schöne Wälder und wunderschöne Lichtungen mit Blick zum Fjord weiter hinauf – und genau da lag auch das Problem. Hinauf geht es über große Geröllfelder, bei denen man sich nur noch mit Zuhilfenahme der Hände vorwärts bewegen kann. Besonders frustrierend wird das ganze dann, wenn man von einem etwa 80-jährigen Norweger im Laufschritt überholt wird… Zum Glück ging es nicht nur mir so mit den super anstrengenden Kletterübungen sondern vielen anderen auch – vermutlich haben die Norweger in der Beziehung einfach andere Gene bekommen. 😉 Statt er ausgewiesenen zwei Stunden hinauf haben wir etwa drei Stunden gebraucht, hinunter haben wir die zwei Stunden dann zwar annähernd eingehalten, dafür haben sich meine Beine danach wie Wackelpudding angefühlt und werden es mir morgen sicherlich mit einem mächtigen Muskelkater danken.

20110512-085321.jpg

Stavanger


Im Anschluss daran sind wir am Abend dann noch weiter nach Stavanger gefahren, wobei der Campingplatz hier nicht wirklich schön ist. Bei den Sanitäranlagen ist das meiste abgesperrt und der Platz selbst liegt an einem See, wo ständig die Jogger vor dem Wohnmobilfenster vorbeilaufen. Deshalb sind wir heute Abend noch kurz in die Stadt gefahren um diese zu besichtigen. Es gab zwar die ein oder andere schöne Ecke, aber sooo schön fand ich die Stadt nun auch wieder nicht, als dass ich hier länger bleiben müsste. Morgen geht es deshalb wieder nordwärts der Küste entlang um dann in einigen Tagen – spätestens zum 17. Mai – in Bergen anzukommen.