Rund um Rondane

Der Wetterbericht für heute war eher bescheiden, weshalb wir uns nur eine kleinere Tour ausgesucht hatten – ein paar hundert Kilometer waren es dann aber natürlich trotzdem wieder. Wir sind von Heidal aus einmal rund um den Rondane-Nationalpark gefahren – wie inzwischen üblich, natürlich wieder durch alle möglichen Klimazonen, auch wenn der Schnee nicht ganz so hoch wie in den vergangenen Tagen lag.
Das Wetter hat zu Beginn recht gut mitgespielt und die Sonne hat sich sogar blicken lassen – leider hat sie dann aber ab dem frühen Nachmittag doch wieder dem Regen den Vortritt überlassen. Wenn die Sonne mal scheint sind die Temperaturen gleich recht angenehm, ist sie aber weg wird es richtig frisch. Wir sind zumindest sehr froh ein festes Dach über dem Kopf zu haben und nicht zelten zu müssen. Allerdings ist das ‚Hotel‘ in Heidal bisher mit Abstand das schlechteste: das Frühstück heute war des Namens eigentlich nicht würdig, da habe ich beinahe in meinem Kühlschrank eine größere Auswahl, obwohl dort schon immer sehr wenig vorhanden ist! Immerhin geht es morgen weiter nach Oppdal und das dortige Hotel besitzt zumindest 4 Sterne, wird allgemein gelobt und ist dank der Zwischensaison bezahlbar. In den meisten Ländern würde man für ein Einzelzimmer zwar kaum gute 100,- € ausgeben, aber in Norwegen ist man damit schon hoch zufrieden.
Ich hatte gestern übrigens ganz vergessen zu erwähnen, dass wir auf dem Weg nach Heidal tatsächlich drei Rentieren begegnet sind – es gibt sie also auch in Südnorwegen! 🙂

tiefster Winter…

Um dem nassen und vor allem kalten Wetter auszukommen – bzw. die Nächte (nur knapp über 0 Grad) nicht im Zelt verbringen zu müssen haben wir uns nun für zwei Tage ein (sehr) einfaches Hotel in Heidal – westlich vom Rondane-Nationalpark – genommen. Das Wetter hier ist auch für Norwegen sehr ungewöhnlich für Ende Mai / Anfang Juni, die 7er-Straße über die Hardangervidda, über die wir am Donnerstag noch gut gekommen sind, ist mittlerweile nicht mehr befahrbar. Der Neuschnee liegt so hoch, dass sich Autos festgefahren haben: Bericht mit Foto hier.

Los ging es bei uns aber ganz gemütlich und ohne Schnee heute vormittag nach einem ausgezeichneten Frühstück von Balestrand. Die Fahrt hat sich trotz einer perfekt abgepassten Fähre – normalerweise wartet man doch etwas bis die richtige Fähre kommt – ganz schön gezogen. Wir waren den ganzen Tag unterwegs, bevor wir nun um viertel nach 8 in Heidal angekommen sind, natürlich mit diversen Fotostopps unterwegs. Die Landschaft war wie immer extrem abwechslungsreich, von blühenden Obstplantagen am Fjord bis hin zum tiefsten Winter in den Bergen war wirklich alles geboten. Ebenso abwechslungsreich waren auch die Straßen – an langen Tunneln, die manchmal auch noch ohne Licht auskommen müssen, über spektaktuläre Brücken ist alles dabei.
Östlich vom Jotunheimen-Nationalpark sind wir dann bei schönstem Sonnenschein in den tiefsten Winter geraten – so weit man blicken konnte lag meterhoher Schnee. Sobald es dann aber wieder bergab geht verschwindet der Schnee innerhalb kürzester Zeit und die Landschaft sieht völlig anders aus.

Die ‚Notlösung‘ Balestrand

Nachdem uns die Hotels in Bergen zu teuer waren wollten wir dort nicht länger als eine Nacht bleiben – für ein winziges Hotelzimmer, in dem man sich gerade mal umdrehen konnte, zahlten wir immerhin 130,- € pro Person für eine Nacht, hinzu kommen dann nochmal über 20,- € für einen Parkplatz pro Tag. Wir wollten den Tag also bis zum Nachmittag in Bergen verbringen und danach „irgendwohin“ Richtung Norden weiterfahren – Hauptsache nicht ganz so teuer. Ein ‚bezahlbares‘ Hotel haben wir dann über Internet in Balestrand gefunden – mit ’nur‘ 100,- € pro Person und Nacht geradezu ein Schnäppchen. *g*

Bergen

Bergen

Bis Mittags sind wir also in Bergen geblieben, das Wetter hat zum Glück wie angekündigt mitgespielt und erst gegen 13 Uhr sind die ersten Regenschauer herangezogen. Zum Besuch der Innenstadt mit der Festung sowie Bryggen hat es gereicht, danach ging es dann weiter zu besagtem ‚Balestrand‘. Die Fahrt hat sich etwas gezogen, obwohl es eigentlich nur gute 300 Kilometer waren. Zu Beginn mussten wir erstmal aus Bergen herauskommen – Tina hat dort schon wegen der engen und steilen Straßen zu schwitzen begonnen, spätestens als wir aus Bergen draußen waren hatte man das Gefühl, dass sie jeden Moment den Haltegriff des Autos herausreißt, an dem sie sich mit beiden Händen festgeklammert hat – zum Glück nur als Beifahrerin, als Fahrerin wären wir sicherlich heute noch unterwegs, weil sich Tina geweigert hätte weiter zu fahren. Die Straße war ziemlich steil, ausgesprochen eng und dann noch mit Gegenverkehr, der aber nur in unregelmäßigen Abständen mit Mühe und Not an einem vorbei konnte. Ich fand es eigentlich nicht so tragisch, aber Tina hatte am Ende knallrote Hände vom festklammern und war total verschwitzt. 🙂 Danach ging es dafür aber auch nochmal in winterliche Höhen und eine Fährüberfahrt war auch noch geboten.
Balestrand

Balestrand


Das Dörfchen Balestrand mit 1350 Einwohnern liegt direkt am Sognefjord und hat direkt hinter sich einige tief verschneite Berge – obwohl hier unten alles frühlingshaft ist. Die Landschaft ist wirklich super schön und der Ort macht einen sehr beschaulichen Eindruck. Das Hotel ist zwar relativ einfach, wirkt aber ausgesprochen freundlich. Der Ort selbst ist recht schnell durchlaufen, aber immerhin haben wir ein ausgezeichnetes Restaurant gefunden – der Großteil des Hauses ist Museum mit allen möglichen alten Dingen, die sich finden ließen. Angefangen von einem alten Kinderwagen über alte Fotos, Mieder, Lampen, usw… Immerhin stehen aber auch wenige Tische zur Verfügung und man bekommt für norwegische Verhältnisse relativ günstig Spezialitäten der Region, angefangen von der Fischsuppe über Lachs bis hin zum Rentier. Tina hatte ersteres und ich letzeres – ausgezeichnet war beides! Zum Nachtisch gab es dann noch ‚Verdensbeste‘, der angeblich beste Kuchen der Welt (eine norwegische Spezialität) – er war tatsächlich AUSGEZEICHNET! 🙂
Morgen geht es dann weiter nach Heidal, in der Nähe des Rondane-Nationalparks.

Nachtrag: heute steht in der Norwegischen Zeitung ein Bericht über die Straße, die über die Hardangervidda führt: in der Nacht auf Freitag kam dort Neuschnee und heute sollte weiterer Schnee fallen – wir sind die Straße am Donnerstag gefahren. 🙂
Hier der Link zum Bericht inkl. Foto…

Winter, Frühling, Regen, Sonne

Das Wetter hat heute alles geboten, was Norwegen um diese Jahreszeit zu bieten hat. Immerhin war das Wetter in der Früh wie angekündigt und es hat sich sogar die Sonne etwas blicken lassen. Nach einem sehr leckeren Frühstück in Geilo sind wir dann in Richtung Bergen aufgebrochen. Der Nationalpark Hardangervidda war auf etwa 1.000 Meter noch ausgesprochen winterlich, aber zum Glück waren die Straßen bereits freigegeben – auch wenn einen teilweise der Schnee sowohl neben der linken als auch neben der rechten Fahrspur locker überragt hat.
Auf dem Weg von der Hochebene hinunter zum Hardangerfjord war der Schnee dann recht schnell weg und stattdessen kamen die blühenden Obstbäume zum Vorschein. Das Wetter hat von strahlendem Sonnenschein bis strömenden Regen alles immer wieder gebracht – langweilig wurde es also auch durch das Wetter nicht, dabei hätte uns die Landschaft schon gereicht. 🙂 In Bergen ging es mit dem Wetter entsprechend weiter – mal sonnig und mal regnerisch. Der morgige Tag soll zumindest bis zum frühen Nachmittag recht schön werden bevor es dann wieder zu regnen beginnt. Wir werden also den Vormittag in Bergen verbringen, bevor wir uns dann auf den Weg in Richtung Norden begeben. Immerhin soll das Wetter angeblich übernächste Woche auf den Lofoten ausgesprochen schön und warm werden – ich bin gespannt…

Angekommen in Norwegen

Die ColorLine-Fähre hat heute Vormittag pünktlich um 10 Uhr nach einer verhältnismässig ruhigen Überfahrt in Oslo angelegt. Der Wetterbericht hat für den heutigen Tag leider Recht behalten: In Oslo sind wir bei leichtem Regen angekommen und über den Tag verteilt gab es lediglich Variationen von strömenden Regen bis tröpfeln – meist hat es sich irgendwo in der Mitte bewegt.
Unseren ersten Übernachtungsstop haben wir nun in Geilo eingelegt, der Schnee reicht zwar nicht bis zum Hotel, aber er ist an den Berghängen ringsherum deutlich zu sehen und endet nicht viel über uns. Die Fahrt morgen nach Bergen wird also ziemlich sicher auch durch winterliche Gebiete führen – dafür ist für morgen etwas besseres Wetter angesagt. Die Zwischenstops zum fotografieren haben sich heute wetterbedingt in Grenzen gehalten, morgen sollten aber auch einige Wasserfälle auf der Strecke liegen die fotografiert werden wollen. Die geplanten zwei Übernachtungen in Bergen haben wir nun auf eine reduziert, von Freitag auf Samstag haben wir ein „günstiges“ Hotel für 130 Euro pro Person gefunden, am Wochenende steigen die Preise dann nochmal gewaltig an. Da ist unser Hotel in Geilo mit nichtmal 90 Euro ausgesprochen günstig. Das Hotel ist riesig und insbesondere die öffentliche Bereiche sind sehr pompös gestaltet. Man merkt aber, dass die Wintersaison vorbei ist und die Sommersaison noch nicht begonnen hat – die Gäste halten sich doch noch sehr in Grenzen, stattdessen wird an allen Ecken ausgebessert und renoviert.