Nach einem Frühstück in unserem Berliner Hotel, das nicht übermäßig üppig ausgefallen ist, haben wir unser Auto geholt und uns pünktlich um kurz nach 10 auf den Weg nach Leba gemacht. Dass der Weg recht weit ist war mir vorher schon klar, dank der Tatsache, dass mehr oder weniger die gesamte Strecke von der Grenze bis Leba aber verbreitert wird und dementsprechend eine riesige Baustelle darstellt, hat sich die Fahrt dann doch ganz schön gezogen. Einzelne Abschnitte von wenigen Kilometern konnte man normal fahren, ansonsten hieß es alle 100 Meter eine Geschwindigkeitsbegrenzung einzuhalten. Insbesondere an den unzähligen Baustellenausfahrten durfte man auf 40 km/h abbremsen, was bereits nach kurzer Zeit ziemlich genervt hat. Am Abend gegen viertel vor 6 sind wir dann – mit einer 5-minütigen Pause dazwischen – endlich im Hotel angekommen.
Die Fahrt durch Polen war bis hierher recht abwechslungsreich. Begrüßt wird man bereits an der ersten Ausfahrt nach der Grenze mit einem riesigen nagelneuen Amazon-Verteilzentrum direkt an der Autobahn – jetzt wissen wir also wo unsere Pakete herkommen. 🙂 Die Landschaft war recht abwechslungsreich und hat von sehr dichten und großen Wäldern über naturbelassene Fluss und Seenlandschaften bis hin zu riesigen Getreideflächen alles geboten. Aufgefallen ist uns, dass das allgemeine Hobby der Polen wohl Pilze sammeln ist – selbst an der Autobahn stellen sie ihr Auto einfach rechts ab und gehen in den Wald zum sammeln. Ebenso abwechslungsreich waren die unzähligen Dörfer durch die man fährt: von abgrundtief hässlich und heruntergekommen bis zu wirklich schönen alten Dörfern mit dem allgegenwärtigen Storchennest war alles vertreten. Aufgefallen sind natürlich die Friedhöfe, welche an kitschigem und bunten Grabschmuck fast nicht mehr zu überbieten sind.
Leba selbst ist recht überschaubar. Der Großteil der Lokalitäten hat um die Jahreszeit bereits geschlossen und auch der Strand war am Abend angenehm leer. Das Wetter spielte am Abend dann auch sehr schön mit und die Sonne ließ sich nochmal blicken. Tagsüber war es nach einem strahlend schönen Vormittag eher bewölkt mit einzelnen heftigen Schauern.
Das Hotel macht bisher einen sehr guten Eindruck, die Zimmer schön hergerichtet und mit 40 Euro für die Nacht im Einzelzimmer inkl. Frühstück unschlagbar günstig. Ebenso erstaunlich günstig ausgefallen ist das Abendessen: ich hatte das teuerste Essen auf der Karte, Schweinefilet im Speckmantel für sieben Euro, davor eine ausgezeichnete Fischsuppe für knapp über zwei Euro. Betty hatte ein Dorschfilet für 5 Euro sowie Crêpes für zwei Euro als Nachtisch. Sämtliche Essen waren wirklich sehr gut und riesige Portionen – Hunger hatte danach defintiv keiner mehr.
Morgen geht es nach dem Frühstück noch zu den berühmten Sanddünen bevor es weiter nach Danzig geht, wo wir wenige Kilometer östlich unser nächstes Hotel gebucht haben. Dort bleiben wir für drei Nächte, da es im Umkreis jede Menge zu sehen gibt.
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