Marienburg & Oberlandkanal

Das Wetter hat sich heute leider nicht so ganz an die tolle Wettervorhersage gehalten, immerhin war es dafür aber an den entscheidenden Stellen schön, und den restlichen Tag war es bis auf einen kurzen Schauer immerhin trocken.

Wir sind heute Morgen etwas früher gestartet um für Marienburg ein klein wenig mehr Zeit zu bekommen, was sich dann auch als eine gute Idee herausgestellt hat. Trotzdem hat die veranschlagte Zeit leider nicht wirklich gereicht, wir hatten für Marienburg drei Stunden eingeplant, gebraucht hätten wir etwa die doppelte Zeit. Die Anlage selbst ist riesig und perfekt erhalten, bzw. wieder hergestellt worden. Aufgrund der Größe verteilen sich auch die vielen Reisebusse mit Touristen ausgezeichnet, man konnte den großen Gruppen immer aus dem Weg gehen. Wir hatten uns vor Ort für einen Audio-Guide entschlossen, auch, weil wir uns schon dachten, dass wir bei einer geführten Tour zeitlich nicht hinkommen werden. Der Audio-Guide hat sich als sehr gute Wahl erwiesen – zumindest wenn man von einer gewissen Links/Rechts-Schwäche in den Anweisungen absieht. Der Guide hat selbstständig erkannt, in welchem Raum man sich aufhält und die Erklärungen waren sehr anschaulich sowie interessant gestaltet. Wir wären in Marienburg gerne noch länger geblieben, aber wir hatten schließlich schon gestern unser Ticket für die Schifffahrt auf dem Oberlandkanal gekauft.

Nachdem das Wetter in Marienburg zumindest ein paar vereinzelte Sonnenstrahlen zwischen den Wolken durchließ fing es beim Warten auf das Schiff doch noch etwas zu regnen an. Bis das Schiff abgelegt hatte legte sich zumindest der Regen, von der Sonne war aber weit und breit nichts zu sehen. Erst pünktlich bei Erreichen der kilometerbreiten Flussauen riss die Wolkendecke plötzlich auf und es schien von einem fast wolkenlosen Himmel die Sonne. Selbst um diese Jahreszeit waren noch etliche Kormorane und unzählige Reiher zu sehen – ganz abgesehen von den unzähligen Enten und Schwänen. Die Fahrt hat sich schon alleine aufgrund dieses Naturschauspiels absolut gelohnt. Interessant waren dann aber auch die Überbrückungen der Höhenunterschiede, die Schiffe werden hierzu auf ein Eisengestell gefahren, welches dann inklusive des Schiffs über Schienen nach oben gezogen wird. Da im Gegenzug auf der Gegenseite das zweite Gestell in die Gegenrichtung zieht, geschieht das ganze mit einem minimalen Energieaufwand. Bis zur ersten Überquerung blieb die Sonne noch von Wolken verschont, danach hat es sich dann leider wieder sehr schnell zugezogen. Gegen Ende war es dann doch recht frisch und so waren wir froh noch in Elblang in ein warmes Restaurant zum Abendessen einkehren zu können. Heute gab es bei Betty dreierlei Fischsorten und bei mir eine halbe Ente, für die man nichtmal ein Messer gebraucht hätte, so gut löste sich das Fleisch vom Knochen. Inklusive einem Glas Wein haben wir zu zweit gerade einmal 25 Euro gezahlt.

Heute ist die letzte Nacht in der Nähe von Danzig angesagt, bevor es morgen weiter in Richtung Osten geht. Mal sehen, wie die Nacht heute wird: die polnischen Gäste sind offenbar der Meinung, dass das gesamte Hotel nicht zu schlafen hat solange sie selbst noch wach sind. Da wird dann auch spät in der Nacht noch über den gesamten Flur hinweg geplärrt und wer die Türen am lautesten zuschlägt scheint einen tollen Preis zu gewinnen. Der hier bei den Polen reichlich fließende Wodka scheint das ganze auch recht gut zu unterstützen.

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