Der Wetterbericht war heute mit seiner Ankündigung für den verregneten Vormittag definitiv schlechter als es dann wirklich eingetroffen ist: in der Früh (noch vor dem Frühstück) gab es einen kurzen Schauer, sonst war es zumindest trocken und zwischendurch ließ sich sogar die Sonne blicken. Um dem ursprünglich angekündigten Regen auszukommen fuhren wir nach dem Frühstück – welches heute lediglich ein „OK“ verdient – in Richtung Osten nach Frauenburg. Auf dem Weg dorthin legten wir einen Zwischenstopp in Elblag ein um Karten für unsere morgige Schifffahrt auf dem Oberlandkanal zu kaufen. Bei der Gelegenheit haben wir uns noch die nette Innenstadt angeschaut, welche durchaus sehenswert, aber auch überschaubar ist.
Die Fahrt bis Elblag führt hauptsächlich über eine Autobahn, bzw. Bundesstraße und ist sicher nicht sehenswert. Einerseits wird auch hier fleißig an einer Verbreiterung der Fahrbahn gebaut, andererseits ist die Strecke von unansehnlichen und heruntergekommenen, alten Dörfern gesäumt. Ganz anders dann die Weiterfahrt von Elblag bis Frauenburg. Hier zeigen sich die Masuren von ihrer schönsten Seite: Kilometerlange, uralte Alleen, die gar kein Ende nehmen wollen, dichte verwilderte Wälder, unzählige Flüsse und Seen, und unendlich große Getreidefelder. Die Dörfer bestehen aus netten kleinen Häuschen und natürlich darf in keinem Dorf das obligatorische Storchennest (mindestens eines davon) fehlen, ebenso sind der winzige Krämerladen, das Kreuz in der Dorfmitte sowie die Kirche mit dem kitschigen Friedhof Pflicht.
Frauenburg selbst ist recht überschaubar und die wichtigste Sehenswürdigkeit ist natürlich die Burg mit der Kathedrale darin, in welcher Nikolaus Kopernikus begraben liegt, welcher hier gelebt und gearbeitet hat und hier auch gestorben ist. Glücklicherweise ist direkt vor uns ein Reisebus abgereist, so, dass sich die Besucher in Grenzen gehalten haben.
Den Nachmittag haben wir dann in Danzig verbracht um auch hier wieder festzustellen, dass die Innenstadt ausgesprochen schön ist, sobald man diese aber auch nur ansatzweise verlässt ist es vorbei mit den schönen Gebäuden. Es dominieren wie in allen Städten die hässlichen alten Wohnblöcke aus den Ostblockzeiten, von denen eines mehr heruntergekommen ist als das andere. In der Danziger Innenstadt haben wir uns natürlich alle wichtigen Sehenswürdigkeiten angeschaut, angefangen vom Krantor über die Marienkirche bis hin zur Frauengasse, welche wirklich vom ersten bis zum letzten Haus Schmuckläden beheimatet, dessen gesamtes Sortiment fast ausschließlich aus Bernstein besteht.
Morgen geht es am Vormittag zuerst nach Marienburg, bevor es am Nachmittag dann zur vierstündigen Schifffahrt auf dem Oberlandkanal durch die Masuren geht. Am Sonntag geht es dann weiter Richtung Osten bis kurz vor der russischen Grenze.
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