Das polnische Frühstück heute morgen fiel dann doch deutlich umfangreicher aus als das Berliner Frühstück vom Vortag und war wirklich gut. Neben den üblichen Wurst und Käsewaren gab es noch diverse polnische Salate und andere Kleinigkeiten. Dabei kostet das Frühstücksbüffet hier gerade einmal vier Euro Aufpreis.
Nach dem Frühstück haben wir uns direkt auf den Weg zu den berühmten Sanddünen von Leba gemacht. Um die Zeit waren noch sehr wenige Besucher dort und wir hatten die Sanddünen mehr oder weniger fast für uns alleine. Um dort hin zu kommen muss man vom Parkplatz aus allerdings 5 Kilometer laufen, alternativ gibt es die Möglichkeit sich mit einem Elektromobil fahren zu lassen oder sich Räder zu mieten. Wir hatten uns für die Räder entschieden, wobei Rad in dem Zusammenhang etwas überdimensioniert klingt. Im Prinzip waren es verschweißte Eisenstangen mit zwei Rädern dran, mehr war nicht geboten. Die Pedale haben ziemlich geeiert, Luxusgüter wie Licht, eine Klingel oder gar eine Gangschaltung fehlten gänzlich. Ich schätze den Gegenwert eines solchen Gestells auf nicht mehr als 20 Euro, getoppt wurde das Ganze lediglich durch die mitgegebenen Fahrradschlösser – ich denke mit einem Taschenmesser hätte es sich schneller öffnen lassen als mit dem Schlüssel. Betty äußerte den Verdacht, die Schlösser kommen aus einem 1-Euro-Shop aus der Scherzartikelabteilung – das könnte durchaus zutreffen. 🙂
Als wir bei den Sanddünen angekommen sind hat sich nach dem strahlenden Sonnenschein von der Früh dichter Nebel ausgebreitet und wirklich viel zu sehen gab es nicht. Um überhaupt an einen Aussichtspunkt zu kommen musste die Düne aber ohnehin erst erklommen werden – ich hätte nicht gedacht, dass eine vierzig Meter hohe Düne so anstrengend sein kann wenn man dort hochsteigen will. Nach etwa 10 Minuten hatten wir es dann doch geschafft und die abgestorbenen Baumkronen haben in dem Nebel fast noch unwirklicher gewirkt als sie es sonst schon tun. Die Sonne hat den Nebel zum Glück verhältnismäßig schnell vertrieben und es wurde zunehmend klarer. Der super schöne und ewig weit reichende Sandstrand an der Küste blieb uns also nicht verwehrt und die wirklich mehr als eindrucksvollen riesigen Sanddünen haben wir so auch noch bei klarer Sicht bewundern können. Um unseren Triatlon am Vormittag neben dem radeln und klettern noch zu vollenden haben wir uns am schwimmen versucht – auch wenn ich zugeben muss, dass wir nur mit den Füßen im Wasser waren… 🙂 Betty fand die Wassertemperatur durchaus in Ordnung, ich fand es eher ziemlich erfrischend.
Nach einem kurzen Mittagessen in Leba wäre es noch zu früh gewesen direkt nach Danzig zu fahren, also haben wir einen Abstecher nach Hel gewagt, welches am Ende der langgezogenen Halbinsel nördlich von Danzig liegt und die Danziger Bucht von der offenen Ostsee trennt. Irgendwie hatten wir uns aber beide eigentlich mehr davon erwartet, als es dann letztlich wirklich zu sehen gab – immerhin waren wir nun auch dort. 🙂 Am Abend sind wir in unserer Unterkunft für die nächsten drei Tage angekommen, welche vom Zimmer aus einen sehr schönen Blick auf die Weichsel bietet, welche hier in die Ostsee mündet.
Wir haben heute bereits festgestellt, dass wir uns bei den Urlaubskosten gehörig verschätzt haben. Selbst wenn man sich bemüht kommt man für ein Abendessen nur schwerlich über 10 Euro (Die ausgezeichnete und große Gänsebrust heute hat gerade einmal 11 Euro gekostet). Der Sprit kostet pro Liter ziemlich genau einen Euro, auch dieser ist also unschlagbar günstig. Das deutsche Ehepaar mit welchem wir uns heute Früh noch unterhalten hatten erzählte uns, dass sie nun schon 8 Tage in Polen unterwegs wären und sie wären jeden Tag wieder über die ausgezeichnete Qualität des Essens überrascht und würden bei jeder Rechnung verwundert nachrechnen, ob man sich aufgrund des extrem günstigen Betrags nicht doch verrechnet hätte.
Der morgige Wetterbericht kündigt etwas Regen an, bevor es danach zunehmend und wohl länger anhaltend sonnig wird. Wir werden also kurzfristig entscheiden, wann wir uns auf den Weg in die Innenstadt von Danzig begeben und ob dann noch Zeit für einen weiteren Ausflug bleibt.
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