Natürlich darf auch zur Polenrundreise der Abschlussbericht nicht fehlen: wir waren in knapp zwei Wochen (ausgehend vom gemeinsamen Startpunkt in Berlin) etwa 3.100 Kilometer unterwegs und in der Zeit sind 2.500 Fotos entstanden. Gesehen haben wir natürlich eine ganze Menge, einige Regionen davon waren schöner, andere weniger schön. Am schönsten fand ich landschaftlich auf alle Fälle die Masuren, die Störche waren zwar leider schon Richtung Süden unterwegs, aber alleine die endlosen Alleen und unzähligen Gewässer waren sehenswert.
Die Straßen im Norden Polens waren zwar teilweise in einem nicht ganz so guten Zustand, beim Fahren gab es aber – abgesehen von den tausenden Baustellen – keinerlei Probleme. Die Hotelzimmer waren im Großen und Ganzen auch absolut in Ordnung und das noch dazu zu einem recht günstigen Preis – wobei auffiel, dass die Hotels an der Ostseeküste deutlich günstiger waren als im Süden. Das kann aber auch daran gelegen haben, dass in der Gegend die Urlaubssaison ganz offensichtlich vorüber war und mindestens jede zweite Hotel und Restaurant ohnehin geschlossen hatte. Die Essenspreise waren in ganz Polen ausgesprochen günstig, Ich würde grob die Hälfte von den deutschen Preisen schätzen.
In den zwei Wochen sind uns doch einige „Kuriositäten“ in dem Land aufgefallen:
- Den Polen scheinen die Hausanstriche egal zu sein: die Häuser sahen oftmals schrecklich heruntergekommen aus, aber der zugehörige Garten war in einem perfekt gepflegten Zustand.
- Die Innenstädte sind oftmals wunderschön, alles um die Innenstadt herum dafür umso weniger, dort dominieren dann oftmals die Plattenbauten aus Sozialismuszeiten.
- Polnische katholische Kirchen haben selbstverständlich ein Bild von Johannes Paus II irgendwo angebracht und die Friedhöfe sind schrecklich kitschig. Scheinbar gilt ein Grab umso schöner je bunter die künstlichen Blumen sind und je mehr alles funkelt und glitzert.
- Polen sammeln gerne Pilze und das überall! Selbst an der Autobahn stehen die Autos am Seitenstreifen um im angrenzenden Wald nach Pilzen zu suchen. Besonders faszinierend waren diverse Verkaufsstände auf dem Standstreifen der Autobahn, an denen die frisch gesammelten Pilze sofort verkauft werden.
- Wir haben auf jeder Tagesroute diverse Baustellen gesehen, aber wirklich auf keiner Einzigen haben alle Bauarbeiter gearbeitet: zwei haben gegraben und vier standen drum herum und haben zugesehen.
- Man hat oftmals das Gefühl, es werden künstlich Jobs geschaffen: seien es vier Leute, die sich um einen winzigen Parkplatz kümmern, sechs Bauarbeiter, die sich mit Schaufel und Besen um ein klein wenig Erde auf einem 2-Meterbereich der Straße kümmern, oder der von uns so genannte LKW-Herauswinker an allen Baustellenzufahrten.
- Egal wo man in Polen parken will: es kostet immer etwas, wenn auch nicht viel. Parkuhren waren dabei allerdings kaum vorhanden, in der Regel sitzt in regelmäßigen Abständen ein Parkwächter, der dann das Geld kassiert.
- Die Technik ist teilweise noch nicht auf dem aktuellen Stand angekommen, sei dies die historisch anmutende Fähre über die Weichsel oder so manches Gerät auf dem Acker.
- Die Geschwindigkeitsschilder in Polen dienen scheinbar nur der Verzierung von Straßen. Obwohl wir immer 10 bis 20 km/h schneller fuhren als erlaubt – um kein Verkehrshindernis darzustellen – haben uns 95% der Polen trotzdem noch locker überholt.
- Zu guter Letzt: die Polen besitzen ein absolutes Gottvertrauen: dies zeigen sie täglich bei ihren waghalsigen Überholmanövern auf den Straßen: Egal ob man sich 10 Meter vor einer Hügelkuppe oder mitten in einer engen Kurve befindet: überholt wird immer. Umso erstaunlicher, dass wir daraus resultierend nur einen einzigen Unfall gesehen haben.
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