Direkt nach dem Frühstück stand zu Beginn erst einmal die Fahrt von unserem letzten Hotel (in Kielce) bis Krakau auf dem Plan. In Polen ging es bis kurz vor Warschau mit dem Verkehr immer sehr gut und wir sind praktisch nie irgendwo länger gestanden. Seit Warschau sieht das etwas anders aus: dass wir in und um Warschau herum deutlich mehr Verkehr haben war uns schon bewusst, ich hatte aber doch die Hoffnung, dass es wieder etwas besser aussieht wenn wir den Großraum Warschau verlassen haben – dem war leider nicht so.
Die unzähligen polnischen Baustellen tun dann natürlich noch ihr übriges und so ist man dann häufig etwas / oder deutlich länger unterwegs als ursprünglich gedacht.
Der ursprüngliche Plan sah vor erst Karten für unsere nachmittägliche Salzbergwerksführung in Wieliczka zu besorgen und anschließend die Zeit bis dorthin in Krakau zu verbringen. Zum Glück sind wir flexibel und so lässt sich ein Plan natürlich sehr kurzfristig auch ändern.
Wir sind aufgrund des vielen Verkehrs stattdessen direkt in die Innenstadt von Krakau gefahren – wir wollten uns das „Vergnügen“ nicht zweimal am Tag gönnen. Es galt also anschließend unsere wichtigsten Sehenswürdigkeiten zu besuchen und dann trotzdem noch pünktlich nach Wielczka zu kommen. Zum Glück habe ich mir vorab einen passenden Parkplatz in der Innenstadt herausgesucht – blöd nur, wenn die Stadt Krakau da nicht mitspielt und alle Zufahrtsstraßen dorthin kurzerhand zu einer riesigen Baustelle zu deklarieren.
Glücklicherweise haben wir zufällig einen alternativen Parkplatz gefunden und so liefen wir über die Marienkirche über den Hauptmarkt zum Wawel, der ehemaligen Residenz der polnischen Könige in Krakau. Zurück ging es dann über das frühere jüdische Viertel wieder zum Parkplatz: mir hat die Innenstadt besser gefallen als das jüdische Viertel, bei Betty war es genau umgekehrt.
Eigentlich hat das Navi für die Fahrt von Krakau weiter nach Wieliczka nur 20 Minuten für eine Strecke von 13 Kilometern veranschlagt – bei dem Krakauer Verkehr haben wir aber sogar am frühen Nachmittag bereits deutlich über eine Stunde gebraucht. Ich will nicht wissen, wie das Ganze dann zum Berufsverkehr erst aussehen mag. Zum Glück sind wir trotzdem noch pünktlich zum Einchecken ins Hotel angekommen um anschließend direkt in das daneben liegende Salzbergwerk zu schauen – dass Hotel und Salzbergwerk nebeneinander liegen war purer Zufall, eine große Auswahl an Hotels hatten wir hier schließlich nicht.
Das Salzbergwerk war definitiv sehenswert, auch wenn es für umgerechnet etwa 20 Euro pro Person für polnische Verhältnisse doch verhältnismäßig teuer ist. Über Treppen kommt man direkt zu Beginn auf 64 Meter unter die Erdoberfläche – deutlich über 300 Stufen in einer Art Wendeltreppe führen dann doch zu einem gewissen Schwindelgefühl. Alles in allem kommt man im Laufe der Führung bis auf 135 Meter unter die Oberfläche, neben diversen Beispielen über das frühere Leben unter Tage kommt man auch in diverse wirklich schöne Hallen. Unter anderem in die größte unterirdische Kirche Europas, in der natürlich – wie in fast allen bisher besuchten Kirchen – ein Bildnis von Papst Johannes Paul II nicht fehlen durfte. Im Salzbergwerk ist er als Statue aus Salz verewigt worden. Den Weg zurück an die Oberfläche tritt man dann zum Glück in einem Aufzug an.
Der morgige Tag führt uns voraussichtlich mehr ins Grüne, nämlich in Richtung der südlich liegenden Karpaten – wenn das Wetter genauso sonnig wie heute wird kann da nicht wirklich etwas schief gehen. 🙂
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