Die Fahrt hat sich heute aufgrund der Straßenverhältnisse doch etwas gezogen. Es waren zwar ’nur‘ 300 Kilometer, für diese haben wir aber mit ein paar Fotostopps doch geschlagene 10 Stunden gebraucht. Leider ist es in Südnorwegen nicht üblich die Mietwagen mit Spikes an den Reifen auszustatten, was bei den meisten Straßen hier aber durchaus angemessen wäre. Von den 300 Kilometern heute waren sicher 100 Kilometer mit Schnee bedeckt und – was schlimmer ist – ebenso viele Kilometer sind mit einer mehreren Zentimeter dicken, blanken Eisschicht bedeckt. Sonderlich schnell fahren ist bei den Straßenverhältnissen natürlich ausgeschlossen und selbst wenn man sich zurückhält kommt man doch immer wieder ganz schön ins rutschen. Dafür hatten wir mit dem Wetter größtenteils Glück: der Wetterbericht hat Recht behalten und wir wurden in Hamar wieder von strahlendem Sonnenschein begrüßt. Dafür war es mit Minus 13 Grad am Vormittag nicht wirklich mild – wobei einen die Temperatur bei Windstille erstaunlich wenig gestört hat, ekelhaft ist es immer erst geworden, wenn der eisige Wind dazu kam.
Über viele Kilometer sind wir an einem größeren Fluss langgefahren, bei der ersten Brücke konnte man wunderbar riesige Eisplatten beobachten, die etwa 2/3 der Flussbreite eingenommen haben und etwa dreimal so lang waren. Diese wurden ständig langsam vom Fluss mitgetragen und haben sich am Uferbereich lautstark aufgerieben. Nur einige Kilometer flussaufwärts war von dem Fluss außer einer eisigen Oberfläche bereits nichts mehr zu sehen. Wie man den Spuren entnehmen kann hat die Oberfläche sogar einem Schneescooter – welche man hier häufig antrifft – standgehalten. Die Strecke ging dann weiter Richtung Norden, vorbei am weltweit größten Elch – der konnte wenigstens nicht weglaufen – weiter östlich am Rondane-Nationalpark entlang bis nach Oppdal.
Ab dem Rondane Nationalpark hat das Wetter umgeschlagen und je näher wir nach Oppdal gekommen sind, desto heftiger hat es geschneit. Nicht selten hatte man bei entgegenkommendem Verkehr das Gefühl durch den aufgewirbelten Schnee gegen eine weiße Wand zu fahren. Der kräftige Schneefall hat dann auch bis zu unserer Ankunft in Oppdal angehalten. Das Hotel ist um diese Jahreszeit offenbar restlos ausgebucht. Im Herbst konnten wir aus jeder Menge freier Parkplätze wählen, heute hatten wir Glück überhaupt noch einen zu bekommen. Bei den Schneemengen hier ist es aber auch nicht verwunderlich, dass die Gegend bei Skifahrern außerordentlich beliebt ist.
Morgen werden wir erst einmal abwarten wie die Straßenverhältnisse sind: wenn diese halbwegs mitspielen wird es für einen Tagesausflug in Richtung Osten nach Røros gehen. Das alte Bergarbeiterdorf hatte ich vor etlichen Jahren schon einmal gesehen, damals allerdings schneefrei, das sollte morgen wohl nicht der Fall sein. Wenn die Straßenverhältnisse die Fahrt dorthin nicht zulassen werden wir hier in der Gegend bleiben. Der Wetterbericht für morgen ist zumindest wieder deutlich freundlicher. 🙂 Das Auto (ein Lexus mit Hybridantrieb) ist beim Spritverbrauch übrigens recht sparsam: mit nicht einmal 5 Litern auf 100 Kilometer – und das bei den vielen Steigungen hier – kann man nicht meckern.
2 Kommentare
Hm, das Foto ist sehr zweideutig… Hybridantrieb, interessant, schaltet der bei den kurzen Distanzen überhaupt auf Sprit um oder schafft ihr das mit E-Antrieb? Von den km her ist es ja nicht viel.
Autor
Vor allem bei den kurzen Steigungen schaltet er den E-Antrieb zumindest mit dazu, auch den Start übernimmt meistens der e-Antrieb, was sich daran bemerkbar macht, dass das Auto beim losfahren praktisch nicht zu hören ist. Bisher sind wir 800 Kilometer gefahren – mal schauen wie viele es noch werden. 🙂