Zufallstreffer

Tina hatte sich gewünscht, dass wir bei unseren Hotelplanungen nicht nur die 4-Sterne-Betonklötze auswählen, sondern auch mal „kleine gemütliche“ Hotels mitnehmen. Gestern war so ein Tag, an dem wir am Abend also wunschgemäß in ein ebensolches eingekehrt sind. Die ersten Probleme begannen damit, dass sich die verschiedenen Kartenanbieter nicht einig waren über den Standort des Hotels: Google Maps & Navigon haben das Hotel mit der Stadt und der Straße 150 Kilometer nördlich von Stavanger angezeigt, Booking.com und Apple-Karten 20 Kilometer südlich von Stavanger – zum Glück hatten die beiden letzteren dann Recht. Das Hotel sah von außen tatsächlich recht nett aus – und vor allem auch wirklich klein! Die Zimmer waren dermaßen winzig, dass man sich drehen konnte, recht viel mehr aber auch nicht. Dafür lag es direkt neben Restaurant, für einen Geräuschpegel war also immerhin gesorgt und um in den Flur mit den Zimmern zu kommen musste man mit seinen Koffern erstmal durch die essenden Gäste durchkommen. Der Höhepunkt des Ganzen war dann das Frühstück: jeweils 1 (EINE) Scheibe Salami & Käse lagen auf dem Tablett, an Fisch gab es lediglich eine Makrele, welche allerdings fast ausschließlich aus Gräten bestand und zu guter Letzt kaltes Rührei mit kaltem Speck. Zum Glück wurden auch noch drei Marmeladen angeboten, ich habe also tatsächlich in Norwegen auf ein Marmeladenbrot zum Frühstück zurückgegriffen – das gab es hier glaube ich noch nie! Heute sind wir wieder in einem Betonklotz (Radisson Blu) in Haugesund gelandet, wirklich schön ist das Hotel zwar nicht, aber immerhin hatten wir hier bereits ein sehr leckeres Abendessen. 🙂

Man mag es kaum glauben, aber der heutige Tag bestand nicht nur aus Hotels, wir haben sogar auch noch einiges gesehen – und das bei schönstem Sonnenschein und Temperaturen von bis zu 24,5 Grad! Dabei hatte ich vor meinem Urlaub von vielen Freunden & Kollegen zu hören bekommen, dass es in Norwegen immer kalt sei und deswegen nicht für eine Urlaubsreise in Frage käme: von wegen! 🙂 Nach dem ‚ausgiebigen‘ Frühstück sind wir direkt nach Stavanger gefahren um mit einem Ausflugsboot in den Lysefjord zu fahren. Wenn wir den Preikestolen schon nicht direkt besuchen konnten, haben wir ihn immerhin von unten gesehen, was für mich auch das erste Mal war. Die Bootstour hatte ich mir zwar schon diverse Male vorgenommen, bisher hat es aber nie geklappt. Wir waren genau drei Stunden unterwegs und die Fahrt hat sich definitiv gelohnt – der Fjord mit seinen 1.000 Meter hohen Felswänden ist vom Wasser aus absolut sehenswert! Neben dem Preikestolen gab es unter anderem einen Seehund am Ufer sowie zwei schöne Wasserfälle zu bestaunen – an einen ist das Schiff so nah herangekommen, dass man sogar noch auf dem Deck nass wurde.

Die Weiterfahrt nach Haugesund (etwa 70 Kilometer & 2 Autostunden nördlich von Stavanger) wurde dann noch von zufälligen Fotostopps begleitet, die Fahrt hat sich somit auf etwa 5 Stunden ausgedehnt, alleine an einem Leuchtturm haben wir es fast zwei Stunden ausgehalten. Der als Sehenswürdigkeit gekennzeichnete Leuchtturm ist in der faszinierenden Landschaft (unzählige Schafe, schroffe Felsen, hohe Wellen, Bunkeranlagen aus dem 2. Weltkrieg, usw.) ringsherum fast untergegangen.


Morgen wird unsere Fahrt ersteinmal von der Küste weggehen und wir wenden uns für drei Tage dem Landesinneren zu, bevor es dann etwas weiter nördlich wieder zurück an die Atlantikküste geht. Am Wetterbericht hat sich nichts geändert, auch für die nächsten Tage ist viel Sonne mit sommerlichen Temperaturen angekündigt.

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