gefühlt die halbe Insel umfahren…

Heute ging es direkt nach dem Frühstück als erstes das Auto holen: unser Hotel liegt zwar direkt am Flughafen in Reykjavik und ebenso auch die Autovermietung – blöd nur, dass man nicht einfach einmal quer über die Rollbahn laufen darf, dann wäre das kein Problem. In unserem Fall mussten wir leider einmal außen herum laufen, was immerhin eine halbe Stunde gedauert hat. Zumindest das Auto abholen selbst hat super geklappt, wir haben sogar noch ein kostenloses Upgrade auf einen deutlich größeren Geländewagen mit Vierradantrieb bekommen, weil die Autovermietung gemeint hat, dass die kleine Variante nicht wirklich für den isländischen Winter geeignet ist – am späten Nachmittag war ich um das Upgrade dann auch schon sehr froh! 🙂

  Nachdem wir das Auto erfolgreich in Empfang genommen hatten ging es am Vormittag dann die Ringstraße Richtung Norden zu den Lavawasserfällen sowie dem dort in der Nähe gelegenen Geothermalgebiet. Die Straßen waren überwiegend frei und mittlerweile ist sogar alle schön geteert – bei meinem letzten Besuch vor 5 Jahren waren die Straßen zu den Wasserfällen über viele Kilometer nur schlechte Schotterpisten. Bei den Lavawasserfällen, die im Winter fast noch eindrucksvoller aussehen als im Sommer, waren wir fast die einzigen Touristen, bei den Geothermalquellen mit all den heißen Gewässern waren wir sogar ganz alleine. Nachdem wir dort schneller fertig waren als ursprünglich gedacht fuhren wir im Anschluss noch auf die Halbinsel Snaefellsness, mit dem gleichnamigen Vulkan, bei dem es sich nach Jules Verne um den Zugang zum Mittelpunkt der Erde handelt.

  Die Hinfahrt ging noch recht gut zu fahren, auch wenn man von den Geothermalquellen aus nochmals etwa zwei Stunden unterwegs ist – das Wetter hat bis dahin aber gut mitgespielt, es war zwar nicht sonnig aber trocken. Leider sollte der Wetterbericht mit seiner Wetterwarnung Recht behalten und die Rückfahrt gestaltete sich dann nicht mehr ganz so angenehm. Kaum, dass wir am entferntesten westlichen Punkt der Halbinsel angekommen sind schlug das Wetter auch schon um. Der ohnehin schon stürmische Wind wurde so stark, dass man teilweise Mühe hatte sich noch auf den Beinen zu halten, die Wolken hat es bis zum Boden heruntergedrückt und es hat angefangen heftig zu schneien. Die Rückfahrt über die Berge ging also mehr oder weniger blind über die Bühne. Die Landschaft ringsherum war einfach nur weiß und vor sich ist man in eine weiße Nebelwand mit heftigen Schneesturm gefahren. Eigentlich wollten wir auf der Halbinsel noch Abendessen und erst dann zurückfahren – den Plan haben wir dann sehr schnell über den Haufen geworfen und stattdessen haben wir geschaut, dass wir auf direktem Weg zumindest bis zur Ringstraße kommen. Ansonsten hätte es uns durchaus passieren können, dass die Straßen kurzerhand gesperrt werden und wir auf der Halbinsel festsitzen. Nach zwei Stunden hatten wir es dann zum Glück wieder auf die regelmäßig befahrene Ringstraße geschafft, von dort aus war der Rest dann auch nicht mehr ganz so tragisch und wir sind – wie man sieht – wieder wohlbehalten im Hotel angekommen. Mit einem kleineren und damit natürlich leichteren Geländewagen hätten wir bei dem Sturm aber sicher erhebliche Probleme bekommen – selbst bei dem schwergewichtigen musste man teilweise noch gewaltig gegenlenken um nicht von der Straße geweht zu werden. Mit einem kleinen PKW hätte man sicher keine Chance gehabt die Strecke zu fahren – damit wäre aber auch schon der Leuchtturm am westlichen Ende nicht erreichbar gewesen, der sich im Sommer eigentlich recht gut mit einem PKW erreichen lässt.

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