Die spinnen die Griechen…

Heute Morgen sind wir pünktlich aus unserem Hotel in Olympia rausgekommen und sind dann auf direktem Weg vom Peloponnes aus Richtung Norden nach Arta gefahren, welches auf dem Festland ganz im Westen liegt. Dort findet sich die älteste Brücke Griechenlands, welche mindestens aus dem Jahr 1612 stammt. Das Wetter war zum Glück sehr angenehm, überwiegend sonnig, aber mit etwa 26 Grad zumindest nicht übermäßig warm. Bei der Fahrt hat sich mal wieder gezeigt, dass das Autofahren in Griechenland ein echtes Abenteuer ist – allerdings nicht unbedingt erholsam.

ein "sauberer" Rastplatz

ein „sauberer“ Rastplatz

Die Straßenschilder sind allesamt so in den Büschen versteckt, dass man sie nur mit Glück findet – sofern sie denn überhaupt noch lesbar sind, was eher selten der Fall ist. Außerdem ändern sich die Geschwindigkeiten absolut willkürlich innerhalb kürzester Abstände: auf einer geraden Landstraße ist erst 90 erlaubt, 50 Meter später sind es dann plötzlich noch 50 um nach 100 Metern wieder auf 70 zu wechseln, die nach 20 Metern wieder von 50km/h abgelöst werden – so geht das auf fast jeder Straße. Die Griechen halten sich ohnehin an keine einzige Beschränkung, im Gegenteil, fährt man selbst nur 10 Km/h zu schnell wird auf 10 Zentimeter aufgefahren, gehupt, die Lichthupe betätigt und der Vogel gezeigt um dann möglichst riskant zu überholen – der Gegenverkehr spielt dabei keine sonderlich große Rolle. Ansonsten wird auf Landstraßen schon mal rückwärts gefahren, in der Stadt auf der falschen Straßenseite wenn man dort nach einem Parkplatz sucht, usw…

Nach der sehenswerten Brücke sind wir weitergefahren bis Ioannina, welches direkt am Pamvotida-See liegt. Das Hotel war diesmal trotz zweier Navis, der Adresse und Google Maps sehr schwer zu finden – aber wir hatten es nach etlichen Kilometern auf und ab fahren doch noch geschafft. Die Tatsache, dass fast kein Grieche Englisch spricht erleichtert die Suche natürlich auch nochmals ungemein. Die Stadt selbst ist im Zentrum direkt am See wirklich schön mit vielen engen Gassen und kleinen Geschäften, sobald man die Altstadt dann verlässt hat sich die Schönheit allerdings auch schnell wieder verloren. Was uns auch heute wieder aufgefallen ist: es ist egal wie abseits von Dörfern man eine Ausbuchtung an der Straße anfährt oder einen Rastplatz anfährt, der Müll stapelt sich überall und sobald man einen Meter neben dem Platz ist liegen nicht mehr nur alle möglichen Plastikflaschen, Reifen, usw. herum, es stapeln sich dann auch Toilettenpapier und entsprechende Hinterlassenschaften – das ist aber auch nicht weiter verwunderlich, öffentliche Toiletten sind in Griechenland offensichtlich unbekannt.

die Brücke von Arta

die Brücke von Arta

Nachdem wir nun bereits nach zwei Tagen im Norden sind, wo wir eigentlich erst nach einer guten Woche ankommen wollten, haben wir heute unseren Rückflug um 5 Tage nach vorne verlegt, das heißt, wir kommen bereits am übernächsten Dienstag und nicht erst Sonntag in zwei Wochen wieder. Stattdessen werden wir das eingesparte Geld sinnvoll investieren und im Dezember für ein Wochenende Oslo besuchen, dort wissen wir, dass es sauber, schön und erholsam ist. 🙂 Die übrigen Tage hier (immerhin noch eine gute Woche) werden wir noch zu einem großen Teil am Pilion verbringen, dort soll es angeblich sehr schön sein und vor allem recht leer, da ist das Autofahren dann hoffentlich auch nicht mehr ganz so abenteuerlich. Die Akropolis in Athen haben wir mehr oder weniger schon gestrichen, da keiner von uns Lust hat mit dem Auto in Athen zu fahren.

3 Kommentare

    • Christine Viehöfer auf 14. September 2014 bei 22:21
    • Antworten

    Servus Martin,

    danke für den köstlichen Urlaubsbericht. Autofahren auf Kreta war in etwa genauso. Wildes überholen, trotz Gegenverkehr, upps, auch noch in der Kurve. Egal, die Autos sind klein, zu dritt paßt die Straße notfalls auch. Ich hatte oft Schweißausbrüche und kann es bei Dir nachvollziehen…
    Schönen Resturlaub noch.
    Lg
    Christine

    1. Hallo Christine,

      Die schaffen es hier sogar regelmäßig zu viert nebeneinander auf einer zweispurigen Straße, der Abstand zum Nebenauto schrumpft so auf bestenfalls wenige Zentimeter bei Tempo 100. In Kurven nicht zu überholen ist für Feiglinge, Griechen ist es vollkommen egal ob man da sieht ob noch jemand entgegen kommt. Wenn jemand kommt muss man eben schnell nach rechts und notfalls den überholten abdrängen – ist doch ganz einfach…:-)

      LG, Martin

    • Papa auf 20. September 2014 bei 17:35
    • Antworten

    Hallo Martin,
    danke für die bisherigen Berichte, die offensichtlich nicht Euch dazu verleiten werden, nochmals nach Griechenland zu reisen. Schade eigentlich, da ich Griechenland, insbe- sondere Kreta – abgesehen von dem am Straßenrand lagernden Müll oder den streunenden Hunden – in guter Erinnerung habe. Man kann halt Griechenland nicht mit Norwegen vergleichen. Trotz alledem, ich wünsche Euch noch einen schönen Resturlaub und für Dienstag guten Heimflug.
    LG Papa

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