Das Nordkap

Die erste Nacht auf dem Schiff haben wir gut überstanden, auch wenn inzwischen Tina auf die Idee gekommen ist, dass eine Kabine mit Fenster doch ganz toll gewesen wäre – spätestens in der Früh ist es doof, wenn man aufsteht und überhaupt keine Ahnung hat wie das Wetter draußen ist… Ich bin mit meiner Außenkabine sehr zufrieden, man kann wunderbar vom Bett aus aus dem Fenster schauen und sieht zumindest die Berge an sich vorbei ziehen. Da es in der Früh auch nicht sonderlich früh hell wird ist das Licht kein Problem und der Vorhang kann die ganze Nacht offen bleiben – reinschauen wird ja kaum einer bei einem fahrenden Schiff und einer menschenleeren Landschaft. 🙂

Das Nordkap

Das Nordkap

Heute Mittag ging es mit dem Bus, bzw. genau genommen mit 6 Bussen von der Hurtigrute zum Nordkap – die Deutschen scheinen hier eindeutig in der Überzahl zu sein, von den 6 Bussen waren 4 Deutsch, die Erklärungen usw. haben also alle auf Deutsch stattgefunden. Die Fahrt von Honningsvåg bis zum Nordkap hat etwa 40 Minuten gedauert, die verschneite Gebirgslandschaft war schon sehr beeindruckend. Am Nordkap selbst haben wir dann etwa zwei Stunden Zeit gehabt, die aber viel zu schnell vergingen. Auch wenn manche sagen, dass man sich die Fahrt dorthin sparen könnte, weil nicht viel zu sehen ist fand ich es absolut sehenswert, gerade wegen der kargen, aber einzigartigen Landschaft dort. Zumindest im Winter lohnt sich die Fahrt auf alle Fälle, im Sommer kann ich es nicht beurteilen. Das Wetter auf dem Nordkap war für dortige Verhältnisse spitzenmäßig, wir hatten die zwei Stunden tatsächlich Sonnenschein und absolut klare Sicht. Lediglich der Wind blies recht kräftig, beim gehen war man immer recht dankbar, wenn man sich irgendwo festhalten konnte und die Kamera halbwegs ruhig zu halten war fast ein Ding der Unmöglichkeit. Ein Stativ aufzustellen hat leider auch nicht funktioniert, das wurde selbst mit dem hängenden 10kg-Rucksack als Balast sofort umgeweht. Ich will garnicht wissen, wie dort gestern der Sturm war, da wurde nämlich die Straße zum Nordkap wegen Sturms komplett gesperrt, wir hatten insofern also echt Glück, dass es uns nicht auch getroffen hat. Uns wurde auch mitgeteilt, dass es im Winter keineswegs selbstverständlich ist, dass die Fahrt stattfinden kann, das ist wohl eher ein Glücksfall.
Königskrabbe

Königskrabbe

Durch die 6 Busse hatte man die Weltkugel leider nie für sich alleine, das ist aber wohl ohnehin nur im Sommer zu schaffen, wenn man um Mitternacht dort vorbei schaut. Im Winter ist die Straße nur zweimal am Tag freigegeben und dann müssen alle im Konvoi hinter einem Schneepflug und vor einem Sicherheitswagen – der aufpasst, dass keiner verloren geht – fahren. Selbst als Privatreisender lässt es sich also nicht vermeiden zusammen mit den Passagieren der Hurtigruten dort anzukommen.
Auf dem Schiff wurden uns heute Abend noch frisch gefangene lebende Königskrabben präsentiert, die man sich aus der Nähe anschauen konnte und auch mal hochheben konnte. Die Tiere sind ganz schön schwer und auf dem Panzer und den Beinen sitzen viele Dornen, die das Halten nicht ganz so einfach machen. Die Tiere wurden im Anschluss zum Abendessen serviert, da wir aber kein Abendessen gebucht hatten sind wir dem „Genuss“ ausgekommen.
Im Winter ist es auf den Hurtigrutenschiffen übrigens scheinbar wirklich recht ruhig, wir sitzen hier momentan um 19 Uhr in einem riesen Panoramaraum zu dritt. Auch die anderen Räume sind alles andere als überfüllt, man kann sich die Tische überall aussuchen. 🙂

4 Kommentare

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    • Jürgen auf 12. Februar 2014 bei 16:39
    • Antworten

    Ich hoffe sehr, Du hast eine der Krabben vorm Kochtopf gerettet und nimmst sie als Haustier mit nach Hause.

    1. Ich wollte die eigentlich nicht als Haustier, sondern als unser künftiges Bürotier mitbringen – du musst dir dann mit ihr zusammen deinen Bürostuhl teilen. 🙂

        • Jürgen auf 13. Februar 2014 bei 16:04
        • Antworten

        Als Büromaskottchen die Krabbe. Wie passend…

  1. Hallo Martin, Euer Urlaub neigt sich dem Ende zu und dank Deiner interessanten Reise-berichte konnte ich an Eurer Reise teilhaben – Norwegen ist schon eine Reise wert -. Ich wünsche Euch noch einen schönen Sonntag und guten Heimflug. Herzl. Grüße aus DAH

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